Ansteckung durch Geheilte?
China untersucht Gefahr
(22.04.2020) Können geheilte Corona-Patienten ansteckend sein? China startet Untersuchungen, denn in Wuhan häufen sich die Fälle, in denen Covid-19-Patienten nach überstandener Erkrankung das Virus weiter in sich tragen. Sie gelten als mögliche Ansteckungsgefahr. Diese Menschen zeigen aber keine Krankheitssymptome, so Ärzte der chinesischen Millionenmetropole.
Negativ getestete Patienten wieder positiv
Alle Patienten sind zu einem bestimmten Zeitpunkt ihrer Therapie negativ getestet worden - das Virus konnte also nicht mehr nachgewiesen werden. Allerdings wurden sie später positiv getestet. Nach Angaben der Ärzte wurde das Coronavirus in manchen Fällen 70 Tage nach der vermeintlichen Gesundung nachgewiesen, in anderen waren die Tests nach 50 bis 60 Tagen wieder positiv.
Auch WHO untersucht Rückfälle
Ärzte in Wuhan haben dieses Phänomen als größte Herausforderung in der neuen Phase des Kampfes gegen die Pandemie bezeichnet. Das Virus wurde auch in Südkorea bei angeblich geheilten Menschen nachgewiesen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO untersucht bereits Rückfälle von Covid-19-Patienten.
Potenzielle Ansteckungsgefahr
Die von den Ärzten in Wuhan erfassten Rückfälle gelten als potenzielle Ansteckungsgefahr, auch wenn sie keine Anzeichen einer akuten Erkrankung entwickeln. Da die Mediziner nicht wissen, wie groß das Risiko ist, dass diese positiv getesteten, ehemaligen Patienten andere Menschen anstecken können, werden sie weiter unter Quarantäne gehalten.
Internationale Bedeutung
Die Frage, ob von einer Infektion genesene Menschen das Coronavirus tragen können und damit ein Ansteckungsrisiko darstellen, ist von internationaler Bedeutung. Viele Länder setzen darauf, dass Menschen nach einer Corona-Infektion eine Immunität gegen das Virus entwickeln und mit der Zeit ein genügend größer Bevölkerungsteil immun gegen die Krankheit ist, um ein Wiederaufleben der Pandemie zu verhindern.
(mt/apa)