Assange: Fünf Jahre Haft

Aussetzung der Strafverfolgung?

(11.04.2024) Vor genau fünf Jahren, am 11. April 2019, ist der australische Journalist Julian Assange festgenommen worden, nachdem er sich zuvor sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London verschanzt hatte. Inhaftiert wurde er wegen des Verstoßes gegen seine Kautionsbedingungen. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) fordert nun erneut seine Freilassung.

“Julian Assange hat es gewagt, Enthüllungen über mutmaßliche Kriegsverbrechen der USA ans Licht zu bringen. Es ist inakzeptabel, dass ihm Jahre seines Lebens gestohlen wurden”, erklärt AI-Generalsekretärin Agnès Callamard. Assange hatte in der Botschaft Zuflucht gesucht, da die US-Regierung ihm vorwirft, geheime Dokumente über Militäreinsätze im Irak und Afghanistan auf seiner Website WikiLeaks veröffentlicht zu haben und damit das Leben von US-Informanten und Soldaten gefährdet zu haben. Sollte er an die USA ausgeliefert werden, drohen ihm dort bis zu 175 Jahre Haft.

Verheerend für Medienfreiheit

Doch Amnesty International befürchtet, es könnte dabei nicht bleiben und dass Assange in den USA schweren Misshandlungen, so wie längerer Einzelhaft ausgesetzt werden würde. Die USA müssen alle Vorwürfe gegen Assange fallen lassen, forderte AI, ansonsten könnte dies zu einem verheerenden Präzedenzfall gegen die Medienfreiheit in der Welt werden.

Ein Fallenlassen der Vorwürfe scheint jedoch nicht mehr so weit entfernt wie angenommen. US-Präsident Biden antwortete auf die Frage eines Reporters, ob die USA ein australisches Ersuchen prüfen werde, die Strafverfolgung gegen Assange einzustellen, dass sie es in Erwägung ziehen würden. Der australische Premier Albanese ist von dieser Antwort vorsichtig ermutigt. Er bemüht sich seit seinem Amtsantritt vor zwei Jahren immer wieder, eine Freilassung Assanges zu erreichen. "Mr. Assange hat bereits einen erheblichen Preis bezahlt - und genug ist genug."

(apa/mw)

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