Atom-Angst: Vorsicht mit Jod
Keine Tabletten aus dem Web
(01.03.2022) Auch in Österreich steigt offenbar die Nervosität vor einem Atomwaffeneinsatz in Europa. Denn in den Apotheken steigt seit Kriegsbeginn die Nachfrage nach Jodtabletten. Diese mindern im Fall einer Nuklearkatastrophe die Gefahr an Schilddrüsenkrebs zu erkranken.
Doch Panik ist unbegründet, die Tabletten sind für den Ernstfall österreichweit verfügbar. Außerdem darf man Jodtabletten auf keinen Fall einfach so prophylaktisch einnehmen, sagt Gerhard Kobinger, Präsident der steirischen Apothekerkammer:
"Man muss warten, bis die Gesundheitsbehörden offiziell dazu aufrufen, diese Medikamente einzunehmen. Denn die Schilddrüse ist ein sensibles Organ, da kann es sehr schnell zu massiven Nebenwirkungen kommen."
Die Jodtabletten sind auch nicht für alle Bürgerinnen und Bürger vorgesehen, so Kobinger:
"Gedacht sind sie für Kinder, Schwangere und generell nur für Personen unter 40 Jahren. Für Unter-18-Jährige sind die Tabletten kostenlos, Über-40-Jährige sollten sie überhaupt nicht einnehmen."
Und bitte kaufe auf keinen Fall Jodtabletten übers Internet, so Kobinger:
"Das gilt für alle Medikamente. Man weiß nicht, was in diesen Medikamenten dann tatsächlich drinnen ist. Das ist wirklich hochgefährlich!"
(mc)