Aufräumarbeiten in Hallein

Enorme Schäden

(19.07.2021) In der Stadt Hallein laufen die Aufräumarbeiten nach der Sturzflut am Samstagabend weiter auf Hochtouren. Auch heute ist das ganze Ausmaß des Schadens noch nicht abschätzbar. 50 Menschen können immer noch nicht in ihre Häuser und Wohnungen, weil im Ortsteil Gamp die Gefahr von Muren noch immer sehr hoch ist. Unterdessen ist eine Diskussion darüber ausgebrochen, ob Schäden verhindert werden hätten können.

Schäden in Millionenhöhe

Wie Bürgermeister Alexander Stangassinger sagt heute zur APA, dass die durch den ausufernden Kothbach angerichteten Schäden in die Millionen gehen dürften. "Es liegt aber noch keine vollständige Aufstellung vor. Es wird Wochen bis Monate dauern, um das tatsächlich in Euro beziffern zu können". Alleine aufseiten der Stadt sind etwa das Keltenmuseum, die Salzberghalle und das Stadtkino betroffen. Teile der Sommerrodelbahn und der Lifttrasse am Zinkenkogel sind durch Muren weggerissen, Straßen und Plätze in der Stadt verlegt und teilweise Asphalt und Pflaster zerstört worden. Auch drei gemeindeeigene Autos sind kaputt.

"Aus dem privaten Bereich werden noch laufend Schäden gemeldet", sagte Stangassinger. Er hat noch gestern Kontakt mit dem für die Schadensabwicklung zuständigen Verantwortlichen des Landeskatastrophenschutzes aufgenommen. "Wir werden die Bewohner auf Wunsch dabei unterstützen, die Anträge auf Hilfe beim Land zu stellen."

Im Laufe des Tages hat ein Geologe aus der Luft beurteilt, wann die 30 Bewohner in ihre Häuser zurück können, die aus Sicherheitsgründen im Ortsteil Gamp evakuiert worden sind. "Die Gebäude sind nicht beschädigt, jetzt muss aber geklärt werden, ob die Gefahren von Muren gebannt sind."

Letzte Überflutung 1976

Schon einmal, im Jahre 1976, hat der Kothbach große Teile der Innenstadt verwüstet. 2014 hat die Lawinen- und Wildbachverbauung ein Schutzkonzept eingereicht, 2016 war die Finanzierung durch Bund und Land gesichert. Mit dem Bau des sechs Millionen Euro teuren Projekts ist allerdings nach einem Einspruch des Naturschutzbundes erst im Vorjahr begonnen worden. Die Naturschützer haben das Landschaftsbild in Gefahr gesehen, die Einsprüche sind jedoch später vom Verwaltungsgerichtshof abgewiesen worden.

"Jetzt zu sagen, dass das Projekt aufgrund eines Einspruchs nicht schon fertig ist, ist Abschieben von Verantwortung", sagt Hannes Augustin, Geschäftsführer des Salzburger Naturschutzbunds, zur APA. Man hat nur einen Teil des Projekts kritisch gesehen. "Die von uns vorgeschlagen Alternative hätte eine natürliche Geländekuppe ausgenutzt. Es hätte weniger Stahl und Beton verbaut werden müssen, der Schutz wäre aber gleich wirksam und gleich teuer gewesen." Das Projekt ist aber nicht umgesetzt worden, weil ein Eigentümer den Grund nicht zur Verfügung stellen wollte. "Man hätte hier nachdrücklicher versuchen können, den Grund zu bekommen", so Augustin.

"Ich halte nichts von Schuldzuweisungen", sagt dazu Bürgermeister Stangassinger. "Tatsache ist, dass das Projekt verzögert worden ist. Hätte man es wie geplant begonnen, wären heute zwei Drittel der Maßnahmen umgesetzt gewesen. Die Innenstadt würde dann jetzt anders ausschauen." Im Einzugsbereich des Kothbachs fließen drei Bäche zusammen. Bei zwei werden nun Retentionsbecken geschaffen, beim dritten soll Wasser bei Unwettern durch einen aufgelassenen Salinenstollen in die Salzach abgeleitet werden. "Wichtig ist jetzt, das der Bach in Zukunft kein drittes Mal über die Ufer tritt."

Caritas sammelt Spenden

Die Caritas hat jetzt ein Soforthilfeprogramm für Betroffene der Unwetterschäden gestartet und bittet dringend um Spenden. "Oft geht in solchen Fällen der Lebensmittelvorrat einer ganzen Familie verloren, weil die Kühltruhe oder der Vorratskeller verschlammt und beschädigt sind", schildert der Direktor der Caritas Salzburg, Johannes Dines. "Heizungs- und Elektroinstallationen fallen gänzlich aus, die unmittelbaren Kosten zur Bewältigung der Notsituation können nicht gedeckt werden und bringen Betroffene in zusätzliche Bedrängnis. Hier helfen wir mit dem Caritas-Soforthilfeprogramm schnell und unkompliziert."

S E R V I C E - Caritas Spendenkonto: Kennwort: Hochwasser Salzburg 2021.
Raiffeisenverband Sbg: IBAN AT11 3500 0000 0004 1533. BIC RVSAAT2S oder online spenden: https://www.caritas-salzburg.at/spenden-helfen/spenden/spendenaufrufe/hochwasser-salzburg-2021

(apa/makl)

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