Australien: Tote bei Anschlag

Schüsse auf Bondi Beach

(14.12.2025) Bei einem Angriff auf eine Feier zum jüdischen Lichterfest Chanukka sind am Sonntag in Sydney am berühmten Bondi Beach zwölf Menschen getötet worden. Das gab der Regierungschef des australischen Teilstaates New South Wales, Chris Minns, bekannt. Es handle sich um einen Terrorakt, der sich gegen die jüdische Gemeinde gerichtet habe. Einer der zwei Attentäter sei getötet worden. Es gab auch Verletzte.

Australiens Premier Anthony Albanese sprach von einem "schockierenden und beunruhigenden" Vorfall: Rettungskräfte seien vor Ort und "kämpfen darum, Leben zu retten". Laut früheren Angaben der Polizei wurden zwei Personen festgenommen. Die mehr als zehn Verletzten wurden laut einem Sprecher des Rettungsdienstes im australischen Teilstaat New South Wales in Spitäler gebracht. Unter den Verletzten sollen zwei Polizeikräfte sowie einer zwei mutmaßlichen Angreifer sein. Letzterer befinde sich in kritischem Zustand, hatte es geheißen, bevor Minns sich äußerte. Der zweite mutmaßliche Attentäter dürfte also seinen Verletzungen erlegen sein.

Zudem meldete die Polizei, dass eine Reihe verdächtiger Gegenstände in der Umgebung des Tatorts von Spezialkräften untersucht werde, eine Sperrzone sei eingerichtet worden. Die Polizei warnte die Bevölkerung dringend davor, sich in der Nähe aufzuhalten und sprach von einem laufenden Polizeieinsatz.

Alex Ryvchin, einer der Leiter des Exekutivrats der australischen Juden, sagte dem Sender Sky News: "Wenn wir auf diese Weise gezielt angegriffen wurden, dann hat das ein Ausmaß, das sich keiner von uns je hätte vorstellen können." Sein Medienberater sei bei dem Angriff verletzt worden. Ein Augenzeuge wurde von der Zeitung "Sydney Morning Herald" mit den Worten zitiert: "Ich habe mindestens zehn Menschen am Boden und überall Blut gesehen."

Israel: "Niederträchtige Terroristen"

Der israelische Staatspräsident Isaac Herzog sprach von einem Anschlag "niederträchtiger Terroristen" auf die jüdische Gemeinde. "In genau diesen Momenten sind unsere Schwestern und Brüder in Sydney, Australien, von abscheulichen Terroristen angegriffen worden - bei einem äußerst grausamen Angriff auf Juden, die sich versammelt hatten, um am Bondi Beach die erste Chanukka-Kerze zu entzünden", sagte Herzog nach Angaben seines Büros in Jerusalem.

"Unsere Herzen sind bei ihnen", sagte Herzog. "Das Herz der gesamten Nation Israel setzt in diesem Augenblick einen Schlag aus, während wir für die Genesung der Verletzten beten, für sie beten und für jene beten, die ihr Leben verloren haben." Der Präsident sagte weiter: "Wir wiederholen unsere Warnungen immer wieder gegenüber der australischen Regierung, um Maßnahmen einzufordern und gegen die enorme Welle des Antisemitismus zu kämpfen, die die australische Gesellschaft heimsucht."

Videos machen die Runde

Die Fernsehsender Sky und ABC zeigten Bilder von Menschen, die am Boden lagen. Auf der Plattform X kursierten Videos, in denen zu sehen ist, wie Menschen am Strand und in einem nahe gelegenen Park auseinanderliefen, während Schüsse und Polizeisirenen zu hören waren. Ein Video zeigte einen schwarz gekleideten Mann, der mit einer großen Waffe feuerte, bevor er von einem Mann in einem weißen T-Shirt zu Boden gerissen wurde, der ihm die Waffe abnahm.

Ein anderes Video zeigte zwei Männer, die von Polizisten auf einer Fußgängerbrücke zu Boden gedrückt wurden. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte die Aufnahmen zunächst nicht unabhängig überprüfen. Der Bondi Beach ist einer der berühmtesten Strände der Welt und an warmen Wochenenden üblicherweise gut besucht.

Der Angriff ereignete sich fast auf den Tag genau elf Jahre nach der Geiselnahme in einem Lindt-Café in Sydney. Damals hatte ein einzelner Bewaffneter 18 Menschen als Geiseln genommen. Zwei der Geiseln starben, der Täter wurde getötet.

Spannungen zwischen Israel und Australien

Ein Sprecher von Ministerpräsident Anthony Albanese erklärte, man sei sich der Sicherheitslage bewusst. Er rief die Bevölkerung auf, den Anweisungen der Polizei zu folgen.

Der israelische Außenminister Gideon Saar reagierte indes mit scharfer Kritik an der australischen Regierung auf die tödlichen Schüsse. "Ich bin entsetzt über den mörderischen Schussangriff bei einer Chanukka-Veranstaltung in Sydney, Australien", schrieb Saar auf X. "Dies sind die Folgen der antisemitischen Randale auf den Straßen Australiens in den vergangenen zwei Jahren, die durch die antisemitischen und aufrührerischen Aufrufe "Globalisiert die Intifada" vorangetrieben wurde, die man heute umgesetzt hat", sagte Saar. Er forderte: "Die australische Regierung, die unzählige Warnsignale erhalten hat, muss endlich zur Vernunft kommen!"

Mit Intifada sind zwei Palästinenseraufstände gegen die israelische Besatzung gemeint, bei denen in der Vergangenheit auch zahlreiche Israelis bei Terroranschlägen getötet worden waren. Seit Beginn des Gaza-Kriegs Israels gegen die Hamas und andere militante Palästinenserorganisationen im Oktober 2023 ist eine weltweite Welle von Antisemitismus zu beobachten, darunter Angriffe auf Juden und Synagogen, bei der Israel-Kritik teils in Hass gegen Juden umschlägt.

Erhöhte Bedrohung aber keine konkrete Gefahr in Österreich

In Österreich hatte Bundespräsident Alexander Van der Bellen noch kurz vor Bekanntwerden der Gewalt in Australien "allen, die feiern ein friedvolles und frohes Lichterfest" gewünscht. "Im Licht der Chanukka-Kerzen sehen wir, was wir Menschen vermögen: Trost zu spenden, wo Schmerz und Trauer ist. Hoffnung wachsen zu lassen, indem wir sie miteinander teilen", postete er auf X.

Das Innenministerium in Wien erinnerte daran: "Bereits seit dem 7. Oktober 2023 - dem Terrorangriff der Hamas auf den Staat Israel - besteht in vielen europäischen Staaten und somit auch für Österreich eine erhöhte Bedrohungslage (aber keine konkrete Gefährdung)." Wenige Tage später sei auch in Österreich die Terrorwarnstufe erhöht worden - "aktuell auf die Stufe 4 von 5 möglichen Stufen". Damit einher gingen unterschiedliche wahrnehmbare, aber auch verdeckte Maßnahmen. Das Ministerium verwies zudem auf den Fokus auf den Schutz jüdischer Einrichtungen im Absprache mit den Israelitischen Kultusgemeinden und den diesbezüglichen Assistenzeinsatz des Bundesheeres.

Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) zeigte sich "entsetzt". "In diesen dunklen Stunden, stehen wir vereint mit unserem strategischen Partner Australien, und stehen Gewalt, Hass und jedweder Form von Antisemitismus fest entgegen."

(APA/CD/KS)

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