Auto weg: Kritik an Raserpaket
Darf man PKW wirklich abnehmen?
(15.06.2023) Kann man Extremrasern wirklich einfach so ihr Auto wegnehmen? Für mächtig Wirbel sorgt die neueste Verkehrsmaßnahme der Bundesregierung, die im März in Kraft treten soll. Wer innerorts mit 60 km/h zu viel und außerhalb von Ortsgebieten mit 70 km/h zu viel geblitzt wird, verliert für mindestens zwei Wochen sein Auto. Wiederholungstätern und Extremrasern, die die Tempolimits sogar um 80 oder 90 km/h überschreiten, wird das Auto sogar dauerhaft abgenommen. Der Wagen wird im Anschluss einfach versteigert.
Der ARBÖ begrüßt zwar Anti-Raser-Maßnahmen, die Autoabnahme sieht man aber skeptisch, so ARBÖ-Sprecher Sebastian Obrecht:
"Unserer Meinung nach ist das doch ein massiver Eingriff ins Eigentumsrecht. Und das wird die Justiz unter Garantie noch beschäftigen, also da wird es bestimmt Musterprozesse geben."
Ganz andere Kritik am Paket kommt vom VCÖ. Dem Verkehrsclub ist nämlich die gesetzte Tempogrenze zu lasch. VCÖ-Sprecher Christian Gratzer:
"60 km/h zu viel im Ortsgebiet bedeuten ja, dass man innerorts erst mit 110 km/h das Auto verliert. Aber auch wer mit 90 km/h durch ein Ortsgebiet rast, gefährdet Menschenleben. Und auch 90 km/h passieren nicht einfach so, da steigt man schon ganz bewusst aufs Gas."
(mc)