Baby weggelegt: Prozess
Graz: Mutter (29) vor Gericht
(04.03.2020) Sie soll ihr neugeborenes Baby einfach so in einer Tiefgarage abgelegt haben und dafür muss sich heute eine Steirerin am Grazer Straflandesgericht verantworten. Laut Anklage hat die 29-Jährige ihre Tochter Ende Dezember nach einer ungewollten Schwangerschaft völlig allein in ihrer Wohnung in Deutschlandsberg zur Welt gebracht. Dann soll sie den Säugling mit zwei Handtüchern in eine Sporttasche gelegt und zum LKH Graz gefahren sein. Statt das Kind dort in die Babyklappe zu legen, soll sie den Säugling aber in der Tiefgarage zurückgelassen haben. Erst nach fast zwei Stunden hat ein Passant das stark unterkühlte Baby entdeckt.
Der Mutter drohen wegen des Verbrechens der Aussetzung zwischen sechs Monaten und fünf Jahre Haft. Rechtsexperte Anwalt Johannes Schriefl:
"Bei der Aussetzung geht es darum, dass das Leben eines anderen dadurch gefährdet wird, dass man ihn in eine hilflose Lage bringt und im Stich lässt. Natürlich muss man hier alle Umstände ganz genau anschauen, auch wie die psychische Lage der Frau in dieser Situation war."
(mc)