Berliner*innen Luft

Kritik für Marketing-Gag

(07.04.2023) Der an Zahnpasta erinnernde Likör Berliner Luft ist jetzt auch als „Berliner*innen Luft“ erhältlich. 500.000 Flaschenetiketten hat der Hersteller Schilkin für den neuen Marketinggag produziert.

Der Pfefferminzlikör ist von keiner Party mehr wegzudenken. Der Hersteller Schilkin lässt immer wieder mit fragwürdigen Sondereditionen des Likörs aufhorchen, wie Bananenaroma oder mit Kaffeelikör angereichert.

Jetzt hat sich die Marketingabteilung den nächsten kreativen Gag überlegt. Nicht am Geschmack hat man gefeilt, sondern am Namen. Berliner Luft wird auf 500.000 Flaschen gegendert und heißt dort „Berliner*innen Luft“. Verändert hat man auf den Etiketten auch das Logo: Das Rote Rathaus Berlins erstrahlt dort in Regenbogenfarben, darunter steht der Slogan „Toleranz & Vielfalt“.

Die Marketingstrategie des Likörherstellers ging auf, aber der „Gender-Schnaps“ erntete viel Kritik. Manche drohten damit, den Pfefferminzlikör zu boykottieren, oder kritisierten, dass hier ein relevantes Thema, nämlich die sprachliche Inklusion, für einen PR-Gag karikiert werde. „Eine Marke, die nicht polarisiert, hat keine Botschaft“, heißt es von der Chefetage des Schnapsherstellers. Ziel erreicht.

(JS)

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