CL-Quali: Debakel für Sturm
0:5-Pleite gegen Bodö/Glimt
(21.08.2025) Passiert am Dienstag in Klagenfurt kein Fußball-Wunder, wird Sturm Graz in dieser Saison mit der Europa statt der Champions League vorliebnehmen müssen. "Bodø hat uns klar die Grenzen aufgezeigt. Wir haben verdient in dieser Höhe verloren", musste Sturm-Trainer Jürgen Säumel nach dem 0:5-Debakel im Play-off-Hinspiel konstatieren. Überlagerungen, Tempowechsel, Zweikämpfe, Spielwitz, Effizienz - Norwegens Meister führte den österreichischen am Nasenring über den Kunstrasen.
Schon früh standen die Grazer im nasskalten Norwegen auf verlorenem Posten. Bereits nach 25 Minuten hatten die effektiven Gastgeber die Partie auf 3:0 gestellt. Dass Sturms William Bøving beim Stand von 0:0 eine Großchance liegen ließ, hätte am Ende wohl wenig Unterschied gemacht - zu präzise lief das über Jahre eingespielte Werkl des Europa-League-Halbfinalisten der Vorsaison an diesem Tag.
Säumel wollte "nichts schönreden", kam in der ersten Enttäuschung aber über Allgemeinplätze selten hinaus. "Wir werden das Spiel gut analysieren und dann wird uns aber auch nichts von unserem Weg abbringen", erklärte der 40-Jährige mehrmals. "Bodø ist eine sehr, sehr gute Mannschaft, das haben wir im Vorfeld auch betont. Wir haben einfach nicht den besten Tag gehabt."
Kein Zugriff
Freilich sah auch der ehemalige Sturm-Kapitän und ÖFB-Teamspieler, wie chancenlos sein Team war. "Im Abwehrdrittel einen Schritt zu spät", "Laufwege nicht aufgenommen", "Duellqualität" und "zweite Bälle" musste Säumel bei "guten Ansätzen" im Offensivspiel bekritteln. Es dürfte einen Grund haben, warum internationale Topteams das von Sturm praktizierte 4-4-2-System mit Mittelfeldraute kaum zur Schau stellen.
Gezeichnet traten die Grazer Spieler vor die Mikrofone. "Bodø/Glimt hat es wirklich sehr gut gemacht. Sie haben unser Pressing immer ausgespielt, mit den Seitenverlagerungen sind wir gar nicht in die Zweikämpfe gekommen", erklärte Verteidiger Emir Karic. Passive Lethargie war mit Fortschreiten der Partie zu beobachten. "Wir haben das Fußballspielen komplett aufgehört, und wenn wir ehrlich sind, sind wir mit dem 0:5 noch gut bedient."
(apa/mc)