10 Corona-Fälle in Österreich
Erster Fall in Salzburg
16:30 Uhr: Infizierte Salzburgerin war in Turin
(29.02.2020) Auch in Salzburg gibt es jetzt den ersten Coronavirus-Patienten! Dabei handelt es sich um eine 36-jährige Frau aus Wien. Sie soll das vergangene Wochenende in Turin in Italien verbracht haben, war bis Mittwoch in Wien und am Donnerstag in Salzburg sind dann die ersten Symptome aufgetaucht.
Die 36-Jährige hat aber alles richtig gemacht: das Haus ihres Lebensgefährten nicht mehr verlassen, die Ärzte per Telefon verständigt und sich von zuhause aus testen lassen. Ihre Kontaktpersonen weisen derzeit keine Symptome auf, befinden sich aber sicherheitshalber in Quarantäne.
11:00 Uhr: Zwei Fälle in Niederösterreich
Mittlerweile gibt es auch den 8. und 9. Coronavirus-Fall in Österreich! In Niederösterreich im Bezirk Korneuburg ist ein Ehepaar positiv getestet worden. Sie sollen mit der ebenfalls infizierten Familie in Wien Kontakt gehabt haben, die sich bereits im Spital befindet.
Siebenter Fall in der Steiermark
In Österreich ist der insgesamt siebente Coronavirus-Fall bestätigt worden: Es handelt sich um eine infizierte Person in der Steiermark. Mehr Details sollen am Samstagvormittag bei einer Pressekonferenz in Graz bekanntgegeben werden.
Laut der Onlineausgabe der "Kleinen Zeitung" soll es sich um eine Steirerin handeln, die in Oberitalien auf Urlaub war. Sie hatte demnach erste Symptome und wurde in einem Grazer Spital untersucht - der Test war offenbar positiv. Die Frau soll in einem Grazer Krankenhaus stationär aufgenommen worden sein.
Zuvor auch neuer Corona-Alarm in Wien
Erst Freitagnachmittag wurde bekannt, dass ein Wiener Jugendlicher ebenfalls an der neuartigen Infektion erkrankt ist. Es handelt sich um den Sohn eines bereits infizierten Wiener Paares. Die Tochter ist hingegen nicht infiziert. Der Jugendliche aus Wien ist Schüler am Erzbischöflichen Gymnasium Hollabrunn. Vier Lehrer sowie 23 Schülerinnen und Schüler wurden unter Quarantäne gestellt.
Bis Freitag, 16.30 Uhr, wurden laut Gesundheitsministerium 763 Tests durchgeführt. Darunter waren auch Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) und seine Delegation, die nach einem Besuch im Iran negativ getestet wurden. In der Delegation befand sich zudem ein Journalist, der nach der Rückkehr am Montag Symptome einer Virusinfektion aufwies und daher als Verdachtsfall zunächst im Kaiser-Franz-Josef-Spital aufgenommen worden war. Am Freitag lag dann auch sein Ergebnis vor: Er war ebenfalls negativ getestet worden.
Mehr Personal für Ärztefunkdienst
Wien hat am Freitag seinen Notfallplan vorgelegt. Ein zentraler Punkt ist die Ausweitung des Ärztefunkdienstes. Von einem Besuch von Ordinationen und Ambulanzen wird dringend abgeraten. Menschen mit Infektionsverdacht sollten die Hotline 1450 anrufen. Betroffene werden dann vom - personell deutlich aufgestockten - Ärztefunkdienst besucht. Vorerst wird es aber noch keine Einschränkungen für Kongresse, Tagungen, Sportveranstaltungen und ähnliche Veranstaltungen geben, heißt es.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen bedankte via Social Media bei allen Helfern in der aktuellen Corona-Krise:
Bundesländer sind gerüstet
Mit Symptomen, die potenziell auf eine Infektion hindeuten, soll man für medizinische Auskünfte die Telefonnummer 1450 wählen, mit Fragen und Sorgen allgemein die Hotline unter 0800-555-621.
Der Gesundheitszustand des mit dem Coronavirus infizierten italienischen Pärchens in Innsbruck ist nach wie vor unverändert gut. In ganz Tirol werden im Kampf gegen das Coronavirus nun mobile Screening-Teams eingerichtet. Damit können die für eine Coronavirus-Testung notwendigen Abstriche in ganz Tirol in Zukunft auch zuhause durchgeführt werden.
Oberösterreich weitet unterdessen seine Corona-Tests aus. Derzeit gibt es "eine zweistellige Zahl" an Verdachtsfällen, verteilt auf das ganze Land. Das Land Kärnten verlängerte das ursprünglich bis Sonntag geltende Verbot von Schüleraustauschprogrammen mit Friaul-Julisch-Venetien und Veneto bis auf Weiteres.
Impfstoff in Sicht?
Das Coronavirus könnte sich in Zukunft wie Influenza-Viren dauerhaft etablieren. "Es ist nicht anzunehmen, dass SARS-CoV-2 völlig verschwinden wird", sagte Heinz Burgmann, Leiter der klinischen Abteilung für Infektionen und Tropenmedizin an der MedUni Wien. Noch sind jegliche Szenarien über den weiteren Verlauf Spekulation, warnt der Experte.
Die EU-Gesundheitsminister kommen am 6. März wegen der Ausbreitung des Coronavirus zu einer Sondersitzung zusammen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet damit, dass es in einigen Wochen erste Ergebnisse zu Impfstoffen und Medikamenten gegen das neuartige Coronavirus gibt. Derzeit seien weltweit mehr als zwanzig Impfstoffe in der Entwicklung, heißt es seitens der WHO.
(mdl/apa)