Covid, RSV & Grippe
Die neuen Impfstoffe sind da!
(20.09.2023) Der Herbst ist da und mit ihm die Zeit der Impfungen. Während die Blätter fallen und die Tage kürzer werden, bereitet sich Österreich auf eine neue Runde von Impfungen vor, um die Bevölkerung vor verschiedenen Krankheiten zu schützen.
Neuer Covid-19-Impfstoff
Seit Montag ist der neue Covid-19-Impfstoff in einigen Impfstellen verfügbar. Alle Ärztinnen und Ärzte, die impfen, sollten in den kommenden Tagen beliefert werden. Dies kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da die Daten zeigen, dass eine neue Covid-Welle im Anmarsch ist. Die Zahlen der Krankenhausaufenthalte wegen Covid-19 sind von 38 Personen im Juli auf 183 in der Woche bis zum 10. September gestiegen.
Influenza und RSV
Neben dem Covid-19-Impfstoff startet im Oktober auch die jährliche Influenza-Impfkampagne. Zusätzlich gibt es erstmals zwei Impfstoffe gegen das RS-Virus (RSV), einen Erreger von Atemwegserkrankungen. Besonders für Schwangere und Personen über 60 ist die RSV-Impfung wichtig, da sie das Neugeborene nach der Geburt schützt.
Die für Schwangere und Personen ab 60 Jahren empfohlene neue Impfung gegen das RS-Virus (RSV) ist bereits in Österreich verfügbar. Risikopersonen sind neben Älteren vor allem Säuglinge, von denen bei der großen RSV-Welle in der Erkältungssaison 2022/23 viele hospitalisiert waren und teils auch starben. Nun können zumindest Schwangere geimpft werden und das Kind ist nach der Geburt rund ein halbes Jahr geschützt, hieß es am Mittwoch vom Verband der Impfstoffhersteller (ÖVIH).
Symptome
Symptome sind Schnupfen, Husten, Halsschmerzen und/oder Fieber. Mit RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus) infizieren sich jährlich rund 3,3 Prozent der Bevölkerung, also in Österreich rund 303.000 Personen. 1.530 Betroffene werden aufgrund der Atemwegserkrankung hospitalisiert, 85 Prozent davon fallen auf das erste Lebensjahr. Tödlich endet eine RSV-Infektion hierzulande im Schnitt pro Jahr für 170 Personen - großteils Erwachsene ab 60 Jahren, aber auch für etwa fünf Säuglinge, ergab eine Analyse des Instituts für pharmaökonomische Studien (IPF) im Auftrag des ÖVIH.
Risikofaktoren
Risikofaktor für einen schweren Verlauf bei Erwachsenen sind neben höherem Alter chronische Lungenerkrankungen wie COPD und Asthma, erläuterte Arschang Valipour, Leiter der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie der Wiener Klinik Floridsdorf. Außerdem gefährlich bei RSV sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinsuffizienz und Koronare Herzkrankheit sowie Diabetes oder ein schwaches Immunsystem. Die Infektion kann nur symptomatisch behandelt werden, antivirales Mittel gegen RSV gibt es keines. Nach einer überstandenen Infektion haben ältere Personen zudem erhöhte Risiken für Herzinfarkte und Schlaganfälle, berichtete Valipour.
Der erste Kontakt mit dem Virus passiert "sehr, sehr früh, schützt aber nicht vor weiteren Infektionen, betonte Virologin Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien bei dem Medientermin. Etwa acht von zehn Babys erkranken innerhalb des ersten Lebensjahres daran. Bis zum zweiten Geburtstag haben fast alle Kinder eine RSV-Infektion durchgemacht. Ausnahme war die Coronapandemie, wo die sonst jährlich auftretende RSV-Welle einmal ausgesetzt hat, worauf zwei starke RSV-Saisonen 2021/22 und 2022/23 folgten, erläuterte Redlberger-Fritz.
"Es können wieder Kinder sterben"
"Es werden auch im kommenden Winter Kinder sterben an RSV", betonte der Kinderarzt Peter Voitl vom Ersten Wiener Kindergesundheitszentrum Donaustadt. Das sei aber "vermeidbar, weil wir Prävention zur Verfügung haben." Einen zugelassenen Impfstoff für Kinder gibt es jedoch noch nicht. Risikogruppen sind vor allem Frühgeborene, Säuglinge mit angeborenen Herzfehlern, neurologischen Erkrankungen oder Immundefekten, erläuterte der Mediziner.
Impfen schützt
Ob es sich um den Covid-19-Impfstoff, die Influenza-Impfung oder den RSV-Impfstoff handelt, jede Impfung trägt dazu bei, die Verbreitung von Krankheiten zu verhindern, ob du dich impfen lässt ist natürlich deine Entscheidung.
(fd/apa)