Delfin oder Delphin?
Rechtschreibrat macht ernst!
(02.09.2025) Da lachen ja die Delfine (wie auf unserem Titelbild) und ja wir haben es laut neuer Reform in diesem Zusammenhang auch richtig geschrieben 🤣! Die deutschsprachige Welt hat neue Spielregeln – und diesmal geht’s den „ph“-Wörtern an den Kragen. Ab sofort heißt es: Delfin im Kinderbuch, aber Delphin in der Biologie. Wer beim Vorlesen also aus Versehen den falschen Buchstaben erwischt, muss sich nicht wundern, wenn das Kind fragt: „Papa, ist das jetzt ein Delfin oder ein Tippfehler?“ Doch damit nicht genug: Auch Anglizismen wurden normiert. Endlich! Ab sofort surft niemand mehr „im Internet“ im Graubereich – es ist jetzt ganz offiziell erlaubt. Sprachexperten jubeln: „Sie surft im Internet“ klingt jetzt nicht nur korrekt, sondern sogar ziemlich modern.
Jetzt für alle Komma-Fans: Bei erweiterten Infinitivgruppen gilt jetzt immer ein Beistrich. Heißt: „Es ist möglich, morgen zu kommen.“ Punkt. Oder besser gesagt: Beistrich.
Das Highlight aber: Der Genitivapostroph, bisher ein rotes Tuch für Sprachpuristen, darf nun in Lokalen und Institutionen verwendet werden. Endlich ist Rudi’s Würstelstand keine sprachliche Todsünde mehr, sondern eine rechtlich abgesegnete Pilgerstätte für alle, die eine Eitrige mit Senf brauchen.
Christiane Pabst vom Österreichischen Wörterbuch bringt es trocken auf den Punkt: „Wir beobachten, was die Leute sowieso schon machen, und machen’s dann zur Regel.“ Übersetzt: Offiziell darf man jetzt Fehler machen – solange genug Leute denselben Fehler begehen.
Bleibt nur die Frage: Wann wird der Philosoph zum Filosof? Bis dahin bleibt er wohl beim Denken und wir warten ab bis er fertig ist.
(fd)