Demenz als Herausforderung

Psychiatriekongress in Wien

(30.09.2023) Derzeit leben weltweit etwa 55 Millionen Menschen mit Demenz, und jedes Jahr kommen 10 Millionen mehr dazu, sagt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Doch es gibt Hinweise darauf, dass wir vielleicht etwas dagegen tun können. Beim Welt-Psychiatriekongress in Wien, an dem etwa 4.000 Menschen teilnahmen, wurde über die Herausforderungen im Zusammenhang mit der psychischen Gesundheit älterer Menschen gesprochen.

Die Anforderungen an die psychische Gesundheit im Alter steigen aufgrund der steigenden Anzahl älterer Menschen stark an. In Österreich sind derzeit schätzungsweise 115.000 bis 130.000 Menschen von Demenz betroffen. Bis 2050 wird erwartet, dass sich diese Zahl verdoppeln wird.

Jeder Vierte ist betroffen

Der Wiener Gerontopsychiater und Ärztlicher Leiter der Psychosozialen Dienst (PSD-Wien), Georg Psota, nannte "3 Ds" als die größten Probleme psychischer Störungen in einer alternden Bevölkerung: Demenz, Delir (akute Verwirrtheitszustände; Anm.) und Depressionen. "Jeder Vierte im Alter über 80 Jahren ist an Demenz erkrankt. Vier von fünf Demenzpatienten leben zu Hause. Drei von vier Demenzkranken werden von Familienangehörigen betreut. Zwei von drei dieser Betreuenden sind über 60 Jahre alt", stellte der Experte fest.

Die Gesellschaft müsse sich dringend und eingehend mit dem Problem der rasant wachsenden Zahl an Patienten, Pflegebedürftigen und auch "nur" weniger intensiv täglich zu Versorgenden beschäftigen. Psota führte an, dass schon um die Jahrtausendwende in einer Stadt wie München der "Ein-Personen-Haushalt mit Katze" die häufigste Lebensform gewesen sei. "Allein kann man schon leben. Aber die Katze wird einen nicht versorgen", erklärte der Psychiater. Im Jahr 2000 seien in Europa noch rund 70 Erwerbstätige auf einen Demenzpatienten gekommen. "Im Jahr 2050 werden es 21 Erwerbstätige pro Demenzkranken sein. Das muss man erst einmal stemmen", erklärte Psota.

Arzneimittel wenig wirksam

Die dringendsten Maßnahmen sollten deshalb sein: Berücksichtigung der demografischen Entwicklung in allen (gesundheits-)politischen Entscheidungen, Unterstützung der Familiensysteme, Kampagnen zur Anwerbung von entschieden mehr Pflegepersonal, mehr Ausbildung in Gerontopsychiatrie und Nutzung der Kapazitäten auch von bereits pensionierten Psychiatern, die noch zeitweise arbeiten können. "Die Aufgabe, nett zu leben, reicht nicht", sagte Psota. Es gibt zwar erste Arzneimittel, welche bei Morbus Alzheimer ursächlich eingreifen und die Entwicklung der Krankheit ein wenig verlangsamen können, doch laut der Leipziger Sozialmedizinerin Steffi Riedel-Heller werden sie in Sachen Demenz kein "Game Changer" sein. "Demenz ist nicht heilbar. Demenzprävention ist aber möglich", sagte die Expertin.

(APA/JuF)

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