Österreichs Chefs wollen nicht teilen

(17.04.2015) Es muss mehr Chefs geben, die so sind wie Dan Price (siehe unten)! Das sagt die Arbeiterkammer jetzt. Der 30-jährige US-Firmen-Chef hat ja sein eigenes Gehalt um 90 Prozent gekürzt, um seinen Mitarbeitern mehr bezahlen zu können. Manche Gehälter wurden so verdoppelt. Auf Twitter und Co. wird er gefeiert. Österreichs Manager sollen sich ein Beispiel nehmen. Denn in den letzten 10 Jahren sind die Managergehälter bei uns regelrecht explodiert. In Österreich verdienen manche Chefs um das 47-fache mehr als ihre Mitarbeiter. Teilen wollen sie nicht.

Heinz Leitsmüller von der Arbeiterkammer Wien:

“Mir ist leider bislang kein Fall in Österreich bekannt, der in diese Richtung geht. Im Gegenteil, ich habe eher das Gefühl, dass die österreichischen Vorstände hier sehr weit zurückliegen und sehr verteidigen, dass sie eben enorme Gehälter verdienen. Hier ist wirklich kaum eine Bereitschaft da, eine Reduktion vorzunehmen oder einen Vergleich mit den Beschäftigten einzugehen.“

Vorbild aus den USA

Und das wäre er: Der wohl beste Chef der Welt: Dan Price, der Vorstand eines US-Unternehmens, kürzt sein eigenes Gehalt nämlich von jährlich fast einer Million auf nur noch 70.000 Dollar – also rund 66.000 Euro. Dafür zahlt er jedem Mitarbeiter mindestens genauso viel. Bei den 120 Angestellten hat das für riesigen Jubel gesorgt.

Der 30-Jährige Dan Price sagt im Interview:
"Meinem ersten Angestellten konnte ich gerade einmal 22.500 Euro pro Jahr zahlen und keine Sozialversicherung. Seit dem habe ich immer versucht den Leuten mehr zu bieten, aber die Frage war, ob sich die Firma das leisten kann. Für mich war jetzt endlich der Zeitpunkt, den Leuten das zu bieten, was sie verdienen.

Als ich die 66.000 Euro Mindestlohn angekündigt habe, waren die Leute einfach nur glücklich. Ich habe von ihnen gehört: Jetzt kann ich ein Baby haben, jetzt kann ich von Zuhause ausziehen, oder jetzt kann ich näher zur Arbeit wohnen. Für mich war das die beste Investition, die ich je in meinem Leben gemacht habe."

Und hier das ganze Interview mit Geschäftsführer Dan Price

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