Deutschland: Heute Atom-Aus
Nach über 60 Jahren
(15.04.2023)
Ein Moment für die Geschichtsbücher: Die deutschlandweit letzten drei Atomkraftwerke sollen am Samstag vom Netz gehen. Die Abschaltung des letzten Werks wird kurz vor Mitternacht erwartet - welcher der Meiler Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 der letzte sein wird, ist unklar. Damit endet nach mehr als 60 Jahren die Stromgewinnung aus Atomkraft in Deutschland. Kernkraftgegner wollen das Ende in mehreren Städten mit Kundgebungen begleiten.
Während die Debatte politisch in den vergangenen Tagen immer wieder schwelte, haben sich die Betreiber lange im Voraus auf den Stichtag vorbereitet. Die Leistung der Reaktoren wird kontinuierlich gesenkt. Danach wird der Generator vom Stromnetz genommen und der Reaktor komplett abgeschaltet.
Die AKW hätten eigentlich schon Ende vergangenen Jahres vom Netz gehen sollen. Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und der dadurch ausgelösten Energiekrise beschloss die Ampel-Koalition im vergangenen Jahr jedoch, die drei letzten Kraftwerke über den Winter weiterlaufen zu lassen. Am Samstag müssen sie nun entsprechend dem geänderten Atomgesetz endgültig heruntergefahren werden.
Vor rund 62 Jahren ging das erste kommerzielle Atomkraftwerk in Deutschland in Betrieb - am Samstag sollen nun die drei verbliebenen Meiler in Deutschland vom Netz gehen. Auch wenn das Zeitalter der Atomkraft hierzulande endet, schwelt die Debatte wenige Stunden vor Abschaltung der Kraftwerke weiter. Während Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) ihre Erleichterung über den Schritt deutlich macht und Kernkraftgegner in mehreren Städten den Atomausstieg feiern wollen, bezeichnet die FDP diesen als "strategischen Fehler".
Eigentlich hätten die AKW schon Ende vergangenen Jahres vom Netz gehen sollen. Das hatte die Koalition aus CDU/CSU und FDP als Reaktion auf die Reaktorkatastrophe von Fukushima beschlossen. Wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine entschied die Ampel-Koalition im vergangenen Jahr jedoch, die drei Meiler über den Winter weiterlaufen zu lassen.
(FJ/APA)