Diskriminierung im Job

Jeder Dritte betroffen

(05.04.2024) Jede dritte Person in Europa hat schon einmal Diskriminierung am Arbeitsplatz erlebt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Beratungs- und Prüfungsgesellschaft EY. Befragt wurden 1.800 Menschen aus neun europäischen Ländern, davon 200 Personen in Österreich.

Männer melden häufiger

31 Prozent der Männer und 36 Prozent der Frauen geben an, bereits Diskriminierungserfahrungen bei der Arbeit erlebt zu haben. Weniger als die Hälfte der Vorfälle sind allerdings von den Betroffenen bei Vorgesetzten oder anderen Ansprechpersonen gemeldet worden. Männer melden im Schnitt mit 54 Prozent etwas häufiger als Frauen mit 46 Prozent.

Diverse Führung hilft

Die Studie zeigt auch, dass es in Unternehmen, in denen die Führungsebene in den Augen der Angestellten divers und inklusiv aufgestellt ist, zu weniger Diskriminierungsvorfällen kommt (29 Prozent). Wird das Führungsteam jedoch als gar nicht oder wenig divers wahrgenommen, berichten etwa 36 Prozent der Befragten von Diskriminierungen.

Die Analyse setzt sich zur Hälfte aus leitenden und zur Hälfte aus nichtleitenden Befragten zusammen. Die Führungskräfte bewerten ihre Unternehmen deutlich positiver als die Angestellten, wenn es um Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion geht. 63 Prozent sind der Meinung, in ihrem Unternehmen gibt es eine Kultur des Vertrauens und der Transparenz. Dieser Einschätzung stimmen allerdings nur 44 Prozent der Angestellten zu.

Weckruf für Arbeitgeber

Laut Eva Bangemann, Mitglied der EY-Geschäftsführung müsse die hohe Zahl an Menschen, die sich bereits diskriminiert gefühlt haben, ein Weckruf für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sein, damit ein wirklicher Wandel der Unternehmenskulturen stattfinden kann, der alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einbezieht. "Dass die Einschätzungen der unterschiedlichen Level der Mitarbeitenden hierzulande und in Europa zum Teil so deutlich und in so vielen Kategorien auseinanderklaffen, wenn es um Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion geht, spricht ganz klar für eine Kluft zwischen Führungsetage und Mitarbeitenden"

(apa/mw)

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