Droht Veggie-Burger das Aus?

EU stimmt über Namen ab

(20.10.2020) Ist ein Veggie-Burger ein Burger? Darüber und über ähnliche Fragen wird morgen Mittwoch im EU-Parlament abgestimmt. Klingt wie ein Witz, ist aber knallharte Realität. Die Tierindustrie will den Veggie-Boom verhindern.

Geht es nach einem der Änderungsanträge, der dem EU-Parlament zur Abstimmung vorgelegt wird, sollen „Steak“, „Wurst“, „Burger“ oder „Schnitzel“ künftig nur noch aus Fleisch bestehen dürfen. Es geht um alles, was nahezu wie Fleisch riecht, so aussieht und fast so schmeckt, aber pflanzlichen Ursprungs ist. Das würde also das Aus für die „Sojawurst“ oder den „Veggie-Burger“ bedeuten.

Das Thema kursiert schon seit einiger Zeit auf politischer Ebene. Große Lobbys auf beiden Seiten werfen dabei mit bemerkenswerten Argumenten um sich. Während etwa die COPA-COGECA – der Zusammenschluss der zwei größten Interessensvertreter der europäischen Landwirtschaft – zuletzt von „Irreführung von Kunden“ oder „Kapern kultureller Errungenschaften“ spricht, stehen auf der anderen Seite die Lebensmittelgiganten, wie Unilever und Nestlé. Diese bezeichnen die Vorwürfe ihrer Kontrahenten laut der britischen Zeitung „Guardian“ als „lächerlich“.

Frankreich als Vorbild

Für alle Veggie-Fans bedeutet das aber keinen Grund zur Sorge, denn die immer beliebter werdenden fleischlosen Produkte dürfen weiterhin verkauft werden. Aber: Nur unter einem anderen Namen. Die Verweise auf Fleisch- und Wurstwaren müssten von der Packung ebenfalls gestrichen werden. Eine ähnliche Regelung gibt es bereits in Frankreich. Dort gibt es schon seit ein paar Monaten ein entsprechendes Gesetz. Demnach ist die Kennzeichnung von Veggie-Burgern als „Burger“ verboten.

Auch Milchalternativen bedroht

Ähnliches wie den Veggie-Produkten droht auch den pflanzlichen Alternativen zu Milchprodukten. Schon seit 2017 dürften solche Produkte nicht mehr „Sojamilch“ oder „Pflanzenkäse“ genannt werden. Das hat damals der Europäische Gerichtshof entschieden. Jetzt könnte auch der Vergleich mit derartigen Produkten verboten werden. Bezeichnungen wie „Käse-Geschmack“ oder „Milchersatz“ sollen nicht mehr verwendet werden dürfen.

Das sorgt bei Befürwortern der pflanzlichen Alternativen natürlich für Kopfschütteln. „Es gibt unzählige existierende Verweise auf die Beschaffenheit, Funktion, Konsistenz, den Geschmack oder die Herkunft von Lebensmitteln. Es wäre mehr als lächerlich, wenn all diese Produkte und Lebensmittel umbenannt werden müssten, nur um Milch zu schützen“, sagt etwa eine Vertreterin der Organisation ProVeg.

Wie Veggie-Burger oder Veggie-Schnitzel nach einem Verbot der Begriffe heißen könnten, ist noch unklar. In einem „Guardian“-Artikel wurde schon letztes Jahr darüber diskutiert. Die Vorschläge: „Disk“ für den bisherigen Veggie-Burger, „Schläuche“ für die vegetarischen Würstel.

(mh)

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