Elch Emil 2.0 in Wien?
Sichtung oder Fake?
(11.12.2025) Seit Mittwoch sorgt eine Nachricht für reichlich Wirbel in Wien: Angeblich soll erneut ein Elch durch den 22. Bezirk streifen – und zwar niemand geringerer als „Emil“ 2.0. Viele erinnern sich noch gut an Elch Emil, der im Sommer halb Österreich begeistert hat und sogar zum Wort des Jahres 2025 gekürt wurde. Doch ist der neue Hype berechtigt? Oder ist die Aufregung diesmal völlig grundlos?
In einer E-Mail, die gerade großflächig kursiert, wird behauptet, ein junger Elchbulle sei „im Bereich des Panozzalacken-Wegs“ gesichtet worden. Der Text wirkt professionell aufbereitet, angeblich sogar verschickt vom Wildtierservice des Forst- und Landwirtschaftsbetriebs der Stadt Wien (MA49).
Dem Schreiben beigefügt:
- ein Foto eines Elchs, das aus einer Wildtierkamera im Nationalpark Donau-Auen stammen soll,
- Hinweise zum Verhalten bei Begegnungen,
- und eine Hotline-Nummer, die tatsächlich erreichbar war.
Würde man die E-Mail oberflächlich lesen, könnte man leicht glauben, dass die nächste Sensations-Sichtung nur eine Frage der Zeit ist.
Tatsächlich haben viele Wienerinnen und Wiener bei der angegebenen Nummer angerufen. Ein Mann hob ab, gab sich auskunftsfreudig, sprach von einer „zu früh versandten Mail“ und kündigte an, am Morgen weitere Details zu liefern. Klingt erstmal überzeugend …
… aber dieser Rückruf kam nie.
Und genau hier beginnt der Fall zu wackeln.
🦌 Was wirklich dahintersteckt: Die MA49 klärt auf
Noch am Donnerstagmorgen meldete sich die MA49 offiziell zu Wort – und die Antwort ist eindeutig:
👉 Die E-Mail ist eine Falschmeldung.
👉 Sie stammt nicht vom Wildtierservice Wien.
👉 Es gibt keinerlei bestätigte Sichtung eines Elchs in der Donaustadt.
Florian Hutz von der MA49 betont in seiner Aussendung, dass es keine Hinweise auf ein Tier wie „Emil 2.0“ im Raum Wien gibt. Die angebliche Fotofalle? Unbestätigt. Die Verhaltenshinweise? Nicht von der Behörde. Die gesamte E-Mail: ein Fake.
Die Stadt Wien bittet außerdem ausdrücklich darum, keine unbestätigten Meldungen weiterzuleiten
und ausschließlich den offiziellen Kanälen zu vertrauen – gerade bei potenziell sensiblen Wildtiersichtungen.
🦌 Warum viele trotzdem kurz geglaubt haben
Nach dem Trubel um Elch Emil im Sommer ist klar: Wien hat eine gewisse Elch-Euphorie entwickelt. Die Wanderungen des jungen Bullen durch Niederösterreich und Oberösterreich, seine Landung im Böhmerwald und seine wiederkehrenden Schlagzeilen haben ihn zu einer echten Kultfigur gemacht. Eine neue Sichtung im 22. Bezirk hätte daher perfekt ins mediale Bild gepasst – und genau deshalb war die Falschmeldung so überzeugend.
🧭 Fazit: Kein Elch in Wien – nur ein Fake
So schön die Vorstellung eines neuen „Emil“ auch wäre: Aktuell wandert kein Elch durch Transdanubien. Keine Kameraaufnahme, keine Spur, keine Bestätigung. Der vermeintliche Hype um die neue Sichtung ist nichts weiter als eine gut formulierte Falschmeldung, die sich rasant verbreitet hat.
🦌✔️ Bleib informiert – und lass dich nicht täuschen
Wir halten natürlich weiter die Augen offen – falls wirklich wieder ein Elch die Grenze nach Wien überquert, erfährst du es bei uns als Erste*r.
(fd)