Erster Omikron-Verdacht

in Tirol gemeldet

(28.11.2021) Schneller als gedacht: In Österreich gibt es den ersten Omikron-Verdachtsfall! Nachdem bereits in anderen europäischen Ländern die neue Virus-Mutation B.1.1.529 aufgetaucht ist, liegt laut Land Tirol Samstagabend ein mit einer Südafrikareise assoziiertes positives PCR-Testergebnis im Bezirk Schwaz vor. Nach der Erstprüfung durch die Virologie Innsbruck bestehe ein konkreter Verdacht, dass es sich um die neue Virus-Mutation handeln könnte, informierte das Land in einer Aussendung.

Von der Infektion betroffen sei eine Person, die nach einer Südafrika-Reise positiv auf Covid-19 getestet wurde. Wie das Land mitteilte, habe sich die betroffene Person laut eigenen Angaben seit der Reiserückkehr vor drei Tagen beinahe ausschließlich zu Hause aufgehalten und weise derzeit keine Symptome auf.

Die Person habe zwar bereits zwei Impfdosen mit einem mRNA-Impfstoff (entweder Biontech/Pfizer oder Moderna; Anm.) erhalten, der zweite Stich liege aber bereits rund neun Monate zurück. Die Kontaktpersonen seien jedenfalls abgesondert worden. Belgien war am Freitag das erste europäische Land, das einen Omikron-Fall bestätigte. Mit besonders großer Sorge wird indes in die Niederlande geblickt, wo am Freitag 61 von 600 Passagieren auf zwei Flügen aus Südafrika positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Schnelltests erhärteten den Verdacht, dass auch sie die neue Variante in sich tragen. Die niederländischen Behörden sind sich diesbezüglich schon zu 95 Prozent sicher, hieß es.

Wie zahlreiche europäische Länder hatte auch Österreich sich mit Samstag gegen das südliche Afrika abgeschottet und Landeverbote verhängt. Der Virologe Norbert Nowotny sagte am Freitagabend in der "ZiB Nacht", er rechne in ein bis zwei Wochen mit dem Eintreffen der Variante in Österreich. Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) sagte, er halte es nur mehr für "eine Frage der Zeit", bis die neue Variante nach Österreich komme. "Wir alle haben es aber in der Hand, zusammen dagegen anzukämpfen, in dem wir uns so schnell wie möglich impfen lassen", lautete der Kanzler-Appell.

Die Telefon-Hotline der AGES für Reiserückkehrer aus dem südlichen Afrika erfuhr indes regen Zuspruch. Bis Samstagmittag hatten sich schon 300 Personen unter 01/26 75 032 gemeldet. Dort erhalten sie Informationen, wohin sie sich wegen eines behördlichen PCR-Tests wenden können.

Die im Süden Afrikas entdeckte Omikron-Variante vereint Mutationen, die bereits bei früher als besorgniserregend eingestuften Varianten aufgetreten waren. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC spricht von ernsthaften Sorgen, dass die Variante die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe erheblich verringern und das Risiko von Reinfektionen erhöhen könnte.

(mt/apa)

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