ESC: Island sagt ab
Protest gegen Israel
(10.12.2025) Jetzt sind es schon 5 Länder, die 2026 nicht teilnehmen wollen. Island wird nicht am nächstjährigen Eurovision Song Contest in Wien dabei sein. Das teilt der Sender RÚV am Mittwochnachmittag nach einer Sitzung mit. Wie schon im Falle von Spanien, den Niederlanden, Slowenien und Irland ist der Stein des Anstoßes für diese Entscheidung, dass die European Broadcasting Union (EBU) kürzlich den Weg für die Teilnahme Israels freigemacht hat. "Angesichts der öffentlichen Debatte in unserem Land und der Reaktionen auf die EBU-Entscheidung vergangene Woche ist klar, dass weder Freude noch Frieden im Falle einer Teilnahme von RÚV bei Eurovision herrschen würden", teilte Generaldirektor Stefán Eiríksson nach der Zusammenkunft mit. Während des Treffens hatte sich eine propalästinensische Kundgebung vor dem RÚV-Sitz für den isländischen Rückzug starkgemacht.
"Die Sache ist nun entschieden, und die Isländer wissen jetzt, dass wir nicht beim Song Contest teilnehmen werden - aus Gründen, die jeder kennt. Und ich persönlich sage: Glückwunsch Island!", hieß es von RÚV-Aufsichtsratschef Stefán Jón Hafstein. Am Dienstag hatte bereits der isländische Kultur- und Medienminister Logi Einarsson gegenüber RÚV festgehalten, dass es bedauerlich wäre, wenn Island teilnähme, jetzt wo feststehe, dass Israel nicht ausgeschlossen wird. Das sei aber seine private Meinung, er wolle sich nicht in Angelegenheiten des Senders einmischen.
Island war Wackelkandidat für Wien-Teilnahme
Der isländische Sender hatte als Wackelkandidat gegolten. Die Direktion wollte am Mittwoch und damit dem letztmöglichen Tag für eine Anmeldung zum Megaevent entscheiden, ob eine Teilnahme erfolgt oder nicht.
Bereits zuvor abgesagt haben Spanien als einer der "Big Five", Slowenien, Irland und die Niederlande. Die European Broadcasting Union (EBU) ging zuletzt davon aus, dass in etwa 35 Rundfunksender teilnehmen werden. Noch vor Weihnachten werde die gesamte Teilnehmerliste veröffentlicht, hieß es.
(fd/apa)