Ex-Raucher sollen das machen
Aufhören allein hilft nicht
(08.11.2022) Viele Raucher beenden ihre Nikotin-Karriere im mittleren Lebensalter. Doch dann sind oft bereits schädliche Auswirkungen der Zigaretten - vermehrte Atherosklerose und Lungenschäden - vorhanden. Das Ergebnis ist eine über lange Jahre weiterhin erhöhte Sterblichkeit. Eine Studie des nationalen US-Krebsinstituts (NCI) zeigte jetzt, wie Ex-Raucher dieses Risiko am besten verringern können: mit Sport, Normalgewicht und gesunder Ernährung.
"In dieser Kohortenstudie mit 159.937 früheren Rauchern (...) zeigte sich, dass diejenigen, die die Empfehlungen bezüglich des Körpergewichts, Ernährung, Sport und Alkoholkonsum am besten umsetzten, im Vergleich zu Ex-Rauchern mit der geringsten Adhärenz (zu den Empfehlungen; Anm.) eine um 27 Prozent geringere Gesamtsterblichkeit (alle Ursachen; Anm.) aufwiesen. Eine Korrelation gab es auch zur Sterblichkeit durch Krebs, Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen", schrieben Maki Inoue-Choi und Co-Autoren in der in JAMA Network Open erschienen Studie (Fachartikel doi:10.1001/jamanetworkopen.2022.32778).
Die wissenschaftliche Studie umfasste eine Personengruppe im Durchschnittsalter von zu Beginn 62,6 Jahren. Sie hatten das Rauchen durchschnittlich bereits vor mehr als zehn Jahren aufgegeben. Die Wissenschafter korrelierten deren Sterberisiko in den darauf folgenden 18,9 Jahren mit vier Lebensstilfaktoren: Body-Mass-Index (BMI), Ernährung im "Healthy Eating Index", körperliche Aktivität und Alkoholkonsum. Maximal zu erzielen waren in den Kategorien acht Punkte.
Es zeigte sich, dass die Ex-Raucher mit der gesündesten Lebensweise ein um 27 Prozent geringeres Gesamtsterberisiko aufwiesen. Das war statistisch hoch signifikant. Mehr als vier Stunden Sport pro Woche verringerte die Mortalität aus allen Ursachen um 17 Prozent. Normalgewicht brachte minus 14 Prozent Sterblichkeit, eine gesunde Ernährung minus neun Prozent. Das Vermeiden von zu viel Alkohol führte zu einer um vier Prozent geringeren Mortalität. Auch wenn die Studienteilnehmer die Empfehlungen nicht "perfekt" einhielten, zeigten sich signifikante Effekte.
Die Effekte ließen sich auch noch einmal in der Verhinderung von Todesfällen aufgrund von bestimmten Erkrankungen nachweisen: Jene Ex-Raucher, die sich am gesundheitsbewusstesten verhielten, starben um 28 Prozent seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bei Krebs reduzierte sich das Risiko um 24 Prozent, bei Atemwegserkrankungen um 30 Prozent.
(APA/jf)