EZB: Leitzins bleibt bei 2,0 %

Wachstumsprognose sinkt 2026

(11.09.2025) Zinsen bleiben vorerst wie sie sind, die Wachstumsprognose für 2026 sinkt von 1,1 auf 1,0 Prozent. Die Währungshüter der Europäischen Zentralbank (EZB) haben auf ihrer ersten Zinssitzung nach der Sommerpause wie im Juli die Füße stillgehalten. Die Euro-Wächter um Notenbankchefin Christine Lagarde legten am Donnerstag erneut eine Zinspause ein. Damit bleibt der Einlagesatz - das ist der Leitzins im Euroraum - bei 2,0 Prozent. Diesen Satz erhalten Finanzinstitute, wenn sie bei der Notenbank überschüssiges Geld parken. Über ihn steuert die EZB maßgeblich ihre Geldpolitik. Volkswirte hatten mit dieser Entscheidung gerechnet. Ausblickend erklärte die Notenbank: "Der EZB-Rat legt sich nicht im Voraus auf einen bestimmten Zinspfad fest." Der Hauptrefinanzierungszinssatz bleibt bei 2,15 Prozent.

Die Europäische Zentralbank (EZB) traut der Wirtschaft im Euroraum heuer etwas mehr Wachstum zu als noch vor drei Monaten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den 20 Ländern mit der Gemeinschaftswährung dürfte im laufenden Jahr nach jüngster EZB-Prognose um 1,2 Prozent zulegen. Im Juni hatte die Notenbank noch 0,9 Prozent Wachstum vorhergesagt. Die Wirtschaft in der Eurozone erweist sich damit trotz der erhöhten US-Zölle robuster als erwartet. Mit dem Zollabkommen zwischen Brüssel und Washington ist das Schreckensszenario einer Eskalation im Handelsstreit mit Gegenzöllen und einem Schock für die Wirtschaft in Europa ausgeblieben.

Ihre Wachstumsprognosen für 2026 senkte die EZB leicht von 1,1 Prozent auf 1,0 Prozent, für 2027 erwartet die Notenbank unverändert 1,3 Prozent Plus. Für Auftrieb dürften die geplanten Verteidigungsausgaben in Europa in Milliardenhöhe sorgen.

Inflation nahe EZB-Zielmarke

Die Inflation im Euroraum wird nach neuester Einschätzung der Notenbank heuer mit 2,1 Prozent leicht über der Zielmarke von 2,0 Prozent liegen. Im Juni hatte die EZB noch eine Punktlandung vorhergesagt. Zuletzt hatte das Preisniveau zum Beispiel in Europas größter Volkswirtschaft Deutschland wieder leicht angezogen.

Wichtigste Aufgabe der EZB ist es, für einen stabilen Euro zu sorgen und so die Kaufkraft der Menschen zu erhalten. Erreicht sieht die Zentralbank ihr Ziel stabiler Preise mittelfristig bei einer Teuerungsrate von 2,0 Prozent im Euroraum.

Für 2026 erwartet die EZB nun einen durchschnittlichen Anstieg der Verbraucherpreise im Währungsraum von 1,7 Prozent. Bisher war sie von 1,6 Prozent ausgegangen. Für 2027 sagt die Notenbank eine Jahresinflation von 1,9 Prozent voraus.

(fd/apa)

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