Formel 1: Greenpeace skeptisch

Weniger CO2: "Scheinlösungen"

(27.08.2025) Die Formel 1 hat das Ziel, bis 2030 klimaneutral zu werden. Dem aktuellen Fortschrittsbericht zufolge hat die Rennserie ihre Emissionen zwischen 2018 und 2024 bereits um 26 Prozent gesenkt. Doch der Report im Eigenverlag ist von PR-Wording durchzogen und hinterlässt viele Fragen. Laut Greenpeace werden bei durchaus guten Ansätzen Fakten ausgeblendet und "Scheinlösungen" präsentiert. Jedoch könne die Formel 1 "grundsätzlich nicht als klimaneutral gelten".

Laut eigenen Angaben gelang der Formel 1 die erwähnte Reduktion um 26 Prozent nur durch den Einsatz nachhaltiger Flugzeug-Kraftstoffe und Biokraftstoffe in der Logistik, durch neue Frachtcontainer, alternative Energiequellen, Optimierung betrieblicher Abläufe und dergleichen. Ohne diese Änderungen wäre der CO2-Fußabdruck um rund 10 Prozent gestiegen, schätzt die Formel 1. Denn gleichzeitig gab es ein gewaltiges Wachstum: Die Anzahl der Rennen ist von 21 auf 24 und die weltweite Zuschauerzahl pro Jahr auf 6,5 Millionen gestiegen, während die globale Fangemeinde von der Formel 1 mittlerweile mit über 826 Millionen beziffert wird.

Anreise der Fans nicht mitgedacht

Die Methodik des Berichts hat jedoch einen großen blinden Fleck. Was ausgeklammert wird, ist ein gewichtiger Treiber, der ohne die Formel 1 nicht anfallen würde: die Anreise der Fans, die zu Millionen zu den Veranstaltungen strömen - und das hauptsächlich mit dem eigenen Auto. Bei drei Rennen mehr pro Jahr gibt es zumindest eine sechsstellige Anzahl mehr an Reisebewegungen, folglich fällt ein Vielfaches mehr an Schadstoffen an. In diesem Bereich hat es schließlich noch keine koordinierten Maßnahmen gegeben. Kann es auch nicht, da die Formel 1 bei der Anreise der Fans keine Befugnisse hat.

Vor diesem Hintergrund ernsthaft von einer CO2-Reduktion zu sprechen, ist also zu hinterfragen. Greenpeace sieht jedenfalls dringenden Handlungsbedarf. Benötigt würden etwa bessere öffentliche Verkehrsanbindungen und gezielte Anreize für die CO2-arme Anreise, heißt es in einer Stellungnahme für die APA. Klar ist, dass die Initiative vonseiten der lokalen Veranstalter kommen müsste - von Staaten, Städten, Kommunen und Verkehrsunternehmen. Beim Österreich-Grand-Prix in Spielberg etwa hat es diese Anreize in Bezug auf Bus- und Bahnverbindungen gegeben. Auch diese Woche in Zandvoort in den Niederlanden, wo intensiv die Anreise per Rad beworben wird, wird viel getan.

Greenpeace sieht Fortschritte und Versäumnisse

Im kommenden Jahr wird darüber hinaus mit Cadillac ein weiterer Rennstall in die Formel 1 aufgenommen. Ein Team mehr, das seine Fracht und eine beträchtliche Anzahl von Beschäftigten regelmäßig rund um den Globus schicken wird. Laut Greenpeace Österreich fehlen in dem Bericht außerdem Maßnahmen zum Thema Biodiversität. "Dabei hat der Rennsport, etwa durch Bodenversiegelung, durchaus Einfluss auf Lebensräume."

Positiv hervorgehoben werden von der Non-Profit-Organisation bereits vollzogene Maßnahmen wie der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien, Effizienzsteigerungen, regionale Logistik-Hubs, Remote-Broadcast-Lösungen sowie ein besser geplanter Rennkalender mit weniger Transport- und Reiseaufwand. Auch in diesen Bereichen gebe es jedoch noch viel Raum für Verbesserungen, wird betont.

"Die Formel 1 zeigt Bemühungen, nachhaltiger zu agieren - das erkennen wir an. Doch entscheidend wird sein, ob der Sport bereit ist, strukturelle Veränderungen vorzunehmen", heißt es. Es gehe um "echte Vermeidung", durch weniger Rennen und eine geografisch sinnvollere Planung, statt technologischen Optimismus. So seien etwa Ansätze wie Biokraftstoffe oder die Sustainable Aviation Fuels (SAF) bestenfalls Übergangslösungen, jedoch langfristig keine tauglichen Mittel. "Will die Formel 1 glaubwürdig nachhaltig sein, muss sie den Umfang des Sports insgesamt hinterfragen und Emissionen radikal vermeiden", erklärte Greenpeace-Sprecherin Ursula Bittner.

(apa/mc)

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