FPÖ fordert 150 km/h
Weniger ist mehr?
(04.10.2023) Im Prinzip sind derzeit alle bemüht, CO₂ eher einzusparen, als noch mehr davon in die Atmosphäre zu blasen. Niederösterreichs LH-Stellverteter Udo Landbauer (FPÖ) hat sich dennoch heute für Tempo 150 auf Autobahnen ausgesprochen. Eine solche Erhöhung der maximal erlaubten Geschwindigkeit auf "gut ausgebauten" Strecken, "wo es die Verkehrssicherheit erlaubt", sei "nur vernünftig", teilte der Landesparteichef der Freiheitlichen in einer Aussendung mit. In die Kritik genommen wurden in dem Zusammenhang die Grünen.
Gegen Tempo 100
"Was in Tschechien ab nächstem Jahr Realität ist und was in Italien ernsthaft angedacht ist, sollte auch bei uns in Österreich möglich sein", betonte Landbauer, der in der Landesregierung für Verkehr zuständig ist, zur geforderten Tempoerhöhung. "Ich stelle mich damit klar gegen die grüne Klimareligion, deren Evangelium Tempo 100 ist", ergänzte er. Erst zu Wochenbeginn hatte die Landessprecherin und Klubobfrau der niederösterreichischen Grünen, Helga Krismer, eine Kampagne für Tempo 100 für Verbrennungsmotoren auf Autobahnen lanciert.
"Rückschritt in die Steinzeit"
Einen "Klima-100er" werde es auf Niederösterreichs Autobahnen aber "mit uns Freiheitlichen" definitiv nicht geben, hielt Landbauer fest. Für den Landesvize stellt eine solche Reduktion der höchstzulässigen Geschwindigkeit einen "Rückschritt in die verkehrspolitische Steinzeit und nichts anderes als ein Angriff auf die Freiheit der Autofahrer und Pendler" dar. Statt Schneckentempo brauche es rasche und sichere Verbindungen sowie einen Ausbau von Schiene und Straße.
Autofahrer-Bashing
Die Welt habe sich weiterentwickelt, heutige Pkw seien sicherer, schadstoffärmer und leistungsstärker. Das Autobahnnetz sei zudem "besser und sicherer ausgebaut". In Richtung der grünen Klimaschutzministerin Leonore Gewessler sprach Landbauer von einer "Steinzeit", in der "wichtige und dringend benötigte Infrastrukturprojekte aus ideologischen Gründen auf Eis gelegt worden" seien. Nun sei es "höchste Zeit, das Autofahrer-Bashing einzustellen und vor allem die Pendler zu entlasten".
(fd/apa)