Frauen wie Sklavinnen behandelt

Prozess in der Schweiz

(07.11.2022)

Ein heute 65-jähriger Mann und seine vier erwachsenen Söhne stehen seit Montag in Moutier im Kanton Bern vor Gericht. Sie sollen die Ehefrauen der Söhne jahrelang unter sklavenartigen Bedingungen gehalten haben. Die vom Balkan stammende Familie soll ihr Leben gemäß dem Kanun - einem mittelalterlichen Gewohnheitsrecht - organisiert haben, mit dem Vater als patriarchalem Oberhaupt.

Für die vier Söhne sollen laut Anklage die Ehefrauen aus dem Balkan organisiert worden sein. Eine von ihnen war noch minderjährig. Den Frauen und ihren Eltern wurde ein besseres Leben in der Schweiz versprochen. Dem Vater und seinen vier Söhnen wird unter anderem Menschenhandel, Zwangsheirat, Vergewaltigung und sexuelle Handlungen mit Kindern vorgeworfen.

2019 konnten die Frauen fliehen. Bei den Befragungen am Montag berichteten die Frauen, dass sie geschlagen wurden, sexuell gefügig sein mussten und kaum Kontakt zur Außenwelt haben konnten. "Ich wurde vom Schwiegervater geschlagen", berichtete eine der Frauen. Der Schwiegervater und ihr Mann hätten sie unter Druck gesetzt und ihr Kind dabei als Druckmittel benutzt. Sie habe nie eine freie Wahl treffen können und sei konstant überwacht worden, etwa durch eine versteckte Videokamera.

Eine weitere Frau berichtete, dass sie mit der Ehe nie einverstanden gewesen sei. Ihr Vater und ihre Schwester hätten diese Ehe gewollt. Sie selber habe aus Tradition kein Mitspracherecht gehabt. Laut Anklage wurden die Frauen mit dem Tod bedroht und zu sexuellen Handlungen gezwungen. Sie mussten auch praktisch rund um die Uhr Hausarbeiten für die Schwiegereltern und ihre eigene Familie verrichten. Eine musste ihrem Schwiegervater und einem Schwager regelmäßig die Füße waschen.

Der Vater soll seinen Söhnen eingetrichtert haben, die Ehefrauen mit Gewalt zu züchtigen, wenn diese aufbegehrten oder zu wenig gefügig waren. Die Angeklagten Männer bestreiten die Vorwürfe.

Eine Konfrontation mit den mutmaßlichen Tätern wurde am Montag in Moutier vermieden. Die Angeklagten verfolgten die Befragung der Frauen in einem Nebensaal per Videoschaltung. Diese Maßnahme wurde auf Wunsch der Frauen ergriffen. Sie sind heute im Alter zwischen 24 und 36 Jahren. Die Vorfälle ereigneten sich über mehrere Jahre in einem Dorf im Berner Jura. Das Urteil des Gerichts wird am 24. November erwartet.

(APA/CD)

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