Ex-Polizist schuldig gesprochen
George Floyd getöte
(21.04.2021) Urteil in einem historischen Prozess: Fast ein Jahr nach der Tötung des Afroamerikaners George Floyd haben die Geschworenen den weißen Ex-Polizisten Derek Chauvin in allen Anklagepunkten für schuldig befunden. Damit droht ihm eine lange Haftstrafe.
Joe Biden hat sich "erleichtert" über den Schuldspruch im Prozess um den gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd geäußert. Biden rief am Dienstag Floyds Familie an, nachdem die Geschworenen in der Stadt Minneapolis den angeklagten Ex-Polizisten Derek Chauvin in allen Punkten schuldig gesprochen hatten.
"Wir sind alle so erleichtert", sagte der Präsident in dem Telefonat, das der Anwalt der Familie Floyd öffentlich machte. "Es ist wirklich wichtig." Biden versprach zugleich Maßnahmen im Kampf gegen Polizeigewalt gegen Schwarze - und stellte der Familie scherzhaft in Aussicht, sie an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One nach Washington einzuladen.
An dem Telefonat nahm auch Vizepräsidentin Kamala Harris teil. "Das ist ein Tag der Gerechtigkeit in Amerika", sagte die erste schwarze Vizepräsidentin des Landes. Die Geschichte werde "auf diesen Moment zurückblicken".
Im Floyd-Prozess hatten die Geschworenen in Minneapolis den weißen Ex-Polizisten Chauvin zuvor in den Anklagepunkten Mord zweiten Grades, Mord dritten Grades und Totschlag zweiten Grades schuldig gesprochen. Das Strafmaß wird erst in einigen Wochen verhängt. Dem 45-Jährigen droht eine langjährige Gefängnisstrafe.
Chauvin hatte dem wegen Falschgeldvorwürfen festgenommenen Floyd am 25. Mai 2020 in Minneapolis neuneinhalb Minuten lang das Knie in den Nacken gedrückt, obwohl der Afroamerikaner wiederholt klagte, er bekomme keine Luft mehr. Floyds auf einem Handyvideo festgehaltener Tod sorgte international für Empörung und löste in den USA landesweite Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt aus.
(mt/apa)