Globuli statt Chemotherapie?

(16.05.2023) “Krebs lässt sich nicht mit Globuli heilen“ – so deutlich kommentiert jetzt die Krebshilfe den tragischen Tod einer 14-Jährigen in Kärnten. Die Teenagerin ist ihrer Krebserkrankung erlegen, da sie und ihre Eltern zu lange stur eine schulmedizinische Behandlung abgelehnt und stattdessen auf Alternativmedizin vertraut hätten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, es handelt sich aber offenbar um keinen absoluten Ausnahmefall.

Alternativmedizin boomt in Österreich, nicht zuletzt durch die immer größer werdende Wissenschaftsskepsis, die vor allem während der Corona-Pandemie nochmals angeheizt worden ist. "Gurus" und "Wunderheiler" haben da oft leichtes Spiel und bieten eine ganze Liste an alternativen Behandlungsmethoden an, warnt Krebshilfe-Präsident Paul Sevelda:

"Da gibt es einige, die tatsächlich sehr gefährlich und auch tödlich sein können. Andere schaden zwar nicht, helfen aber auch nicht. Zum Beispiel Diäten oder generell Ernährungsempfehlungen. Die kann man natürlich im Fall einer Erkrankung nebenher machen, sie dürfen aber die Schulmedizin nicht ersetzen."

Doch warum setzen so viele Menschen auf Alternativmedizin? Sevelda:

"Es gibt da immer wieder Schein-Erfolge, vor allem bei harmlosen Erkrankungen wie Schnupfen oder ähnlichen Dingen. Da verweisen dann Alternativmediziner sehr gerne auf angebliche Erfolge durch Globuli-Behandlungen. Aber bei schweren Erkrankungen, wie Entzündungen oder gar Krebs, da hört es sich dann wirklich auf. Und man müsste solche selbsternannten Heiler, die Menschen durch falsche Versprechungen ernsthaft gefährden, auch strafrechtlich zur Verantwortung ziehen."

(mc)