Großbritannien ohne Sprit

90% der Tankstellen leer

(27.09.2021) Es mussten die ersten Tankstellen schließen, bis die britische Regierung tätig wurde. Weil Zehntausende Lastwagenfahrer fehlen, sind mittlerweile bis zu 90 Prozent der Tankstellen ohne Sprit. Ärzte schlagen bereits Alarm, sie könnten ohne Sprit bald nicht mehr zur Arbeit kommen. Zeitlich befristete Visa für Fernfahrer und andere Ausnahmen sollen nun Abhilfe schaffen, notfalls könnte sogar das Militär einspringen. Doch auf die Schnelle bringt das alles wenig.

Seit Tagen kommt es an britischen Tankstellen zu Panikkäufen und langen Schlangen. Hintergrund ist ein gewaltiger Mangel an Lastwagenfahrern, die eigentlich den Kraftstoff von A nach B bringen müssten. Wegen der Coronapandemie wurden etliche Fahrstunden und -prüfungen verschoben. Zudem wanderten wegen des Brexits etwa 20.000 vor allem osteuropäische Fachkräfte ab - neue strenge Einwanderungsregeln nach dem Brexit hemmen nun aber den Zuzug.

Da auch in etlichen europäischen Ländern, darunter Deutschland, ein Mangel an Fahrern besteht, müssen britische Firmen viel bieten, um überhaupt eine attraktiver Arbeitgeber für wenige Monate zu sein. Ein Vertreter der Federation of Dutch Trade Unions, die Lastwagenfahrer aus ganz Europa vertritt, sagte der BBC am Montag: "Die Arbeitskräfte aus der EU, mit denen wir sprechen, werden nicht für kurzfristige Visa zurückkehren, um Großbritannien aus dem Mist zu helfen, den sie selbst gebaut haben."

Soldaten als Sprit-Lieferanten?

Dass Soldaten die Tanklaster bald durch britische Straßen steuern könnten, wird im Londoner Regierungsviertel zwar diskutiert, aber bisher noch nicht umgesetzt. Das Militär sei auch "kein Allheilmittel", sagte Brian Madderson von der Petrol Retailers Association in einem BBC-Interview. Es gehe nicht nur darum, die Tanklaster zu fahren, sondern auch zu befüllen - und dies sei keine einfache Aufgabe, sondern eine Tätigkeit, die man lernen müsse.

zwei Drittel sind leer

Nach Angaben des Branchenverbands Petrol Retailers Association, der rund 5.500 unabhängige Tankstellen vertritt, haben derzeit zwei Drittel der Mitglieder keinen Kraftstoff mehr. Die Nachfrage habe am Wochenende um bis zu 500 Prozent höher gelegen, sagte Verbandschef Madderson. 50 bis 90 Prozent der Tankstellen seien leer, die anderen drohten bald auszutrocknen.

"Von der Logistik zum Gastgewerbe, von Kultur zum Bausektor fürchte ich, kann man nun sehen, wie die Regierung erntet, was sie mit einem harten Brexit gesät hat", sagte der Londoner Bürgermeister, Sadiq Khan von der Labour-Partei, am Montag in Brighton. "Man kann nicht fünf Jahre lang über die EU und EU-Bürger herziehen und dann erwarten, dass sie zurückkommen und uns aushelfen."

Die konservative Regierung in London betonte zu Wochenbeginn erneut, es gebe keinen Mangel an Kraftstoff. Alle Bürger müssten nur damit aufhören, Panikkäufe zu machen und wieder nur so viel tanken, wie sie bräuchten. Dann werde sich die Lage wieder beruhigen, hieß es aus der Downing Street.

(apa/makl)

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