Gruppenvergewaltigung
In fahrendem Zug
(31.05.2022) Eine junge Frau ist in Pakistan in einem fahrenden Zug von einer Gruppe Männer vergewaltigt worden. Die 25-jährige Mutter sei in der Nähe der Stadt Multan in der Provinz Punjab von einem Fahrkartenkontrolleur zunächst in ein leeres Abteil gelockt worden, sagte der Polizeichef der Eisenbahngesellschaft, Faisal Shahkar. Anschließend seien der Kontrolleur und zwei weitere Männer über sie hergefallen.
Täter verhaftet
Zwei Verdächtige wurden nach Bekanntwerden des Vorfalls festgenommen, ein Dritter am heutigen Dienstag. Dieser neue Fall von sexueller Gewalt in Pakistan empörte Menschenrechtsorganisationen, Aktivisten, Prominente und die Öffentlichkeit. In dem südasiatischen Land hat die Zahl solcher Vorfälle zugenommen. Einer Statistik des Nationalen Polizeibüros zufolge wurden mehr als 14.000 Frauen in den vergangenen vier Jahren in Pakistan vergewaltigt, aber weniger als drei Prozent der Täter verurteilt. Fehlerhafte Ermittlungen, ein mangelhaftes Justizsystem und gesellschaftliche Tabus, die die Opfer davon abhalten, sich an die Justiz zu wenden, gelten als Gründe für die niedrige Quote an Verurteilten. "Diese Zahl ist möglicherweise nur die Spitze des Eisbergs, weil die meisten Fälle nicht gemeldet werden", teilte die Behörde mit.
Vor den Augen der Kinder
Das pakistanische Parlament hatte 2021 ein neues Gesetz zur Bekämpfung von Vergewaltigungen verabschiedet. Dieses ermöglicht es Gerichten unter anderem, in einigen Fällen die chemische Kastration von Tätern anzuordnen. Jedoch hat sich seitdem nur wenig geändert. Das neue Gesetz war als Reaktion auf die Gruppenvergewaltigung einer pakistanisch-französischen Mutter vor den Augen ihrer Kinder auf einer Landstraße in der östlichen Stadt Lahore erlassen worden.
(fd/apa)