Heftiger Felssturz im Tirol

Keine Verletzten

(12.06.2023) In der Silvrettagruppe im Gemeindegebiet von Galtür im Tiroler Bezirk Landeck ist es Sonntagnachmittag zu einem massiven Felssturz gekommen. Im Bereich der Nordwestflanke des südlichen Fluchthorns donnerten die Gesteinsmassen mit voller Wucht über das breite Wasser in Richtung Jamtalhütte, wie ein aufgenommenes Video zeigte. Die Länge der Mure betrug über zwei Kilometer, teilte die Polizei mit.

Offenbar wurde der halbe Gipfel durch den Abbruch weggerissen, auch das Gipfelkreuz fehlte. Personen kamen nicht zu schaden, berichtete die Exekutive. Der Polizeihubschrauber Libelle hatte zuvor den betroffenen Bereich abgeflogen. Auch die Landesgeologie absolvierte Montagvormittag einen Erkundungsflug, eine erste Einschätzung der Lage wird am frühen Nachmittag erwartet, hieß es seitens des Landes zur APA.

Das Video nahm der Galtürer Bergretter Patrick Schöpf auf, der mit seiner Frau gerade nahe der dortigen Bergrettungskapelle unterwegs war. Als das Geröll zu Tal donnerte, habe seine Frau zunächst gedacht, dass es sich um eine "Lawine" handle. Der erfahrene Bergretter schätzte, dass der Gipfel des 3.398 Meter hohen Fluchthorns um 50 bis 100 Meter weggerissen wurde, wie er gegenüber der APA erklärte. Zudem glaubte er, dass rund eine Million Kubikmeter Gestein abgebrochen war. Es handle sich jedenfalls um einen "richtigen Bergsturz", den er in dieser Dimension dort bis dato dort noch nicht erlebt habe.

In dem betroffenen Gebiet gibt es übrigens ein Ausbildungszentrum für Bergretter. Zum Zeitpunkt des Bergsturzes wurde gerade ein Kurs im Freien angehalten, wie Schöpf gegenüber dem ORF Tirol berichtete. Er habe seine Frau angewiesen, zu den Bergrettern zu laufen, um sie vor der Gefahr zu warnen. Angst habe er aber keine gehabt, er habe gewusst, dass es Flächen gibt, die das Gestein verlangsamen würden. Die Jamtalhütte sei zudem nicht in Gefahr gewesen. Auf das Fluchthorn würden laut dem Bergretter übrigens großteils nur geführte Touren durchgeführt.

Der Felssturz führte indes zu weitgehenden Beeinträchtigungen der Wanderwege in dem Gebiet. Wie die Jamtalhütte auf ihrer Homepage informierte, sind die Wege zum westlichen Gamshorn, zur Schnapfenspitze, zum Finanzerstein, Zahnjoch, Kronenjoch und Futschölpass gesperrt.

Die Tiroler Grünen sorgten sich indes aufgrund des "abtauenden Permafrosts". "Der Bergsturz am Fluchthorn muss ein Alarmsignal auch über das Paznaun hinaus sein", warnte Klubobmann Gebi Mair in einer Aussendung. Angesichts der "aktuellen Entwicklungen" müssten "großtechnische Projekte im Hochgebirge" überprüft werden, forderte er. "Das gilt insbesondere für das Kraftwerksprojekt Kaunertal. Auch wenn die Bewegungen am Gepatschspeicher derzeit schon beobachtet werden, sind die Prüfparameter neu zu justieren", sagte Mair.

(apa/makl)

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