Helmut Berger aufgebahrt
Star, Schönling, Lebemann
(25.05.2023) Er wird unvergessen sein! Salzburg sagt Abschied von Helmut Berger: Der Sarg mit dem Leichnam des verstorbenen ehemaligen Filmstars ist am Mittwochnachmittag für einige Stunden in der Trauerhalle eines Bestattungsunternehmens aufgebahrt worden, um Abschied nehmen zu können. Lag es daran, dass die Jahre des Ruhms und Glanz schon lange zurückliegen, oder einfach an der ungünstigen Uhrzeit, aber auf großes Interesse stieß das Angebot nicht.
Keine zwei Handvoll Besucherinnen und Besucher fanden sich kurz nach 12 Uhr in der Halle ein, wo der Sarg zwischen zwei Kränzen und einem Bild Bergers aufgebahrt war. Vor dem Eingang lagen auf zwei Tischen Partekärtchen und links und rechts auch zwei Kondolenzbücher sowie ein eingerahmter QR-Code, der zum Onlinetrauerportal samt digitalem Kondolenzbuch führt. Und dann war da noch ein kleines Grüppchen von Medienleuten. Die Urnenbeisetzung soll dann im engsten Kreis stattfinden.
Helmut Berger - sein Geburtsname lautet Steinberger - war vor allem in den 1960er- und 1970er-Jahren ein internationaler Star und galt als schönster Mann der Welt. Mit Rollen in Filmen wie "Das Bildnis des Dorian Gray", "Der Garten der Finzi Contini", "Die Rivalin" oder "Der Pate - Teil III" erlangte er Weltruhm. An seiner Seite spielten Romy Schneider, Elizabeth Taylor, Henry Fonda, Burt Lancaster und Silvana Mangano. Als künstlerisch herausragend gilt seine Zusammenarbeit mit dem italienischen Regisseur Luchino Visconti, mit dem Berger auch in einer Beziehung lebte.
Berger personifizierte den sexuellen Tabubruch im europäischen Kino. So wurde er insbesondere für seine Darstellung narzisstischer und bisexueller Figuren bekannt. Später folgten aber Skandale und der Absturz. Sein Lebensmotto "La Dolce Vita" genoss Berger zeitlebens in vollen Zügen. Der geniale Schauspieler, der mehrere Generationen über Jahrzehnte hinweg begeisterte, stürzte nicht zuletzt durch Alkoholeskapaden gewaltig ab und landete im RTL-Dschungelcamp. "Ich habe drei Leben gelebt. Und das in vier Sprachen! Je ne regrette rien!", wurde er von seinem Manager anlässlich des Todes zitiert. Am 29. Mai wäre der gebürtige Bad Ischler 79 Jahre alt geworden.
(fd/apa)