Immobilienpreise bröckeln

Minus 31 % in Kufstein

(10.08.2023) Vielleicht kann man sich in ein paar Jahren doch wieder ein Haus leisten? Nach vielen Jahren massiver Teuerungen beginnen die Immobilienpreise jetzt auf breiter Front zu bröckeln. Besonders stark brachen die Angebotspreise für Häuser heuer in den ersten sieben Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum in Kufstein mit einem Minus von 31 Prozent sowie in Zell am See (minus 10 Prozent) und Steyr (minus 7 Prozent) ein, wie aus einer Datenanalyse von ImmoScout24 auf der eigenen Online-Plattform hervorgeht.

Bundesländer

Aber auch in anderen Bezirken gingen die inserierten Häuserpreise nach unten. Dazu zählten Wels (minus 5 Prozent), Landeck (minus 4 Prozent), Tulln und Baden (jeweils minus 3 Prozent), Klagenfurt (minus 2 Prozent) sowie Bregenz und Imst (jeweils minus 1 Prozent).

Eigentumswohnungen

Auch mit den Preisen für Eigentumswohnungen ging es kräftig abwärts. Mit Abstand am deutlichsten brachen hier die Angebotspreise in Neusiedl am See mit einem Minus von 28 Prozent ein. Dahinter folgten Mödling (minus 12 Prozent), Salzburg Stadt (minus 8 Prozent), Klagenfurt Land (minus 7 Prozent), St. Pölten (minus 6 Prozent) und Linz (minus 4 Prozent).

Österreichweit

Im österreichweiten Schnitt gingen die Preise für die angebotenen Häuser her per Ende Juli um 1 Prozent auf 3.843 Euro pro Quadratmeter zurück. Die inserierten Wohnungspreise blieben nahezu unverändert bei 5.703 Euro pro Quadratmeter (Vorjahresperiode: 5.721 Euro).

Aber Plus 14 % in Wien

Stärker als die Inflation zogen lediglich die Preise für Häuser in Wien mit einem Plus von 14 Prozent auf im Schnitt 6.364 Euro pro Quadratmeter sowie Wohnungen in der Steiermark mit plus 10 Prozent auf durchschnittlich 4.103 Euro pro Quadratmeter an.

Schwierige Kredite

"Nach vielen Jahren der permanenten Preissteigerungen befindet sich der Kaufmarkt für Immobilien in der Warteposition. Steigende Kreditzinsen, strengere Kreditvorschriften und die schwierige wirtschaftliche Lage schlagen sich erstmals auf die Kaufpreise nieder", erklärte der Österreich-Chef von ImmoScout24, Markus Dejmek, am Donnerstag in einer Aussendung.

Häuserpreise

Am spürbarsten nach unten gingen die Häuserpreise - freilich vom höchsten Niveau ausgehend - in Tirol mit einem Minus von 8 Prozent auf im Schnitt 7.304 Euro pro Quadratmeter. Rückläufig waren weiters die Preise im Burgenland und in Niederösterreich mit jeweils minus 4 Prozent. Die österreichweit günstigsten Häuser gab es im Burgenland mit Quadratmeterpreisen von durchschnittlich 2.522 Euro. Gestiegen sind die Häuserpreise heuer bisher - neben Wien - in den Bundesländern Steiermark (plus 5 Prozent), Oberösterreich und Vorarlberg (beide plus 2 Prozent) und Kärnten (plus 1 Prozent). Unverändert blieben sie in Salzburg.

Burgenland

Im Burgenland waren auch die Wohnungspreise im Bundesländervergleich am niedrigsten. Zusätzlich gingen Quadratmeterpreise dort im Untersuchungszeitraum um 4 Prozent auf 3.975 Euro. In allen anderen Bundesländern erhöhten sie sich - besonders stark, neben der Steiermark, auch im ohnedies bereits teuren Vorarlberg (plus 8 Prozent) und in Tirol (plus 7 Prozent). In Kärnten waren die Angebotspreise für Wohnungen heuer in den ersten sieben Monaten um 5 Prozent höher als noch vor einem Jahr, in Oberösterreich um 4 Prozent, in Wien um 2 Prozent und in Niederösterreich um 1 Prozent. In Salzburg stagnierten die Preise auf dem hohen Niveau von durchschnittlich 6.059 Euro pro Quadratmeter. Am teuersten waren Wohnungen in Tirol und Vorarlberg mit im Schnitt 6.944 beziehungsweise 6.605 Euro pro Quadratmeter.

Trend?

"Wir sehen noch keinen einheitlichen Trend in Richtung sinkender Preise über alle Regionen hinweg. Aber bemerkenswert ist, dass wir nun auch in sehr beliebten und teilweise hochpreisigen Regionen sehen, dass die Angebotspreise etwas nach unten gehen. Die Entwicklung in den kommenden Monaten wird zeigen, ob sich der aktuelle Trend auf weitere Regionen ausweitet", so Dejmek.

(fd/apa)

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