Int.-Tag gegen Rassismus
"Zara": weniger Anzeigen
(21.03.2023) Kleinere Vorfälle sind an der Tagesordnung, gröbere Vorfälle sind zum Glück rückläufig. Bei der Anti-Rassismus-Initiative ZARA sind 2022 erneut weniger Meldungen rassistischer Vorfälle registriert worden als im Jahr zuvor. Laut dem am Dienstag präsentierten Report waren es 1.479 - nach 1.977 im Jahr 2021. Angestiegen ist der Anteil jener Menschen, die nicht Zeugen, sondern selbst betroffen waren und die sich daraufhin an die Initiative gewandt haben. Er beträgt inzwischen 24 Prozent. Der Bericht wurde heuer erstmals im Wiener Rathaus präsentiert.
ZARA hat 2022 insgesamt 1.479 Meldungen dokumentiert bzw. bearbeitet. Am häufigsten sind mit über 300 Vorkommnissen antimuslimische Handlungen registriert worden, gefolgt von antischwarzem Rassismus. Bei 999 der gemeldeten Fälle handelte es sich um diskriminierende Erfahrungen im Internet. 167 der "offline" erlebten Vorfälle wurden im öffentlichen Raum registriert, 134 im Bereich Dienstleistungen, 85 bei staatlichen Behörden oder Institutionen. Nicht enthalten sind Meldungen aus der Arbeitswelt. Diese werden an die Gleichbehandlungsanwaltschaft bzw. die Arbeiterkammer weitergeleitet.
ZARA-Geschäftsführerin Barbara Liegl ging auf die Zahlen bei der Präsentation nicht näher ein. Die Daten würden die Situation oft verfälschen und nichts über das Kernproblem - etwa strukturellen Rassismus - aussagen, versicherte sie. Darum lege man den Fokus etwa auf Schwerpunkte. Heuer handelt es sich um den Bereich Dienstleistungen. Denn immer wieder komme es in Geschäften, Lokalen oder auch Banken oder Verkehrsmittel zu rassistischen Vorfällen.
Vorurteile in alltäglichen Situationen
So schilderte etwa Saska Dimic von der Studierenden-Vertretung der österreichischen Roma und Romnja, dass sich Vorurteile immer wieder in alltäglichen Situationen manifestieren würden. Personen würden etwa von Mitarbeitern in Zügen als Zigeuner beschimpft. Ein Großteil dieser Vorfälle, so gab sie zu bedenken, werde gar nicht gemeldet. Präsentiert wurde heute auch ein Forderungskatalog. ZARA spricht sich etwa für umfassende, von der öffentlichen Hand finanzierte Kampagnen aus. Auch genauere Statistiken zu Beschwerden werden urgiert.
Präsentiert wurde heute auch ein Forderungskatalog. ZARA spricht sich etwa für umfassende, von der öffentlichen Hand finanzierte Kampagnen aus. Auch genauere Statistiken zu Beschwerden werden urgiert.
(fd/apa)