Tag gegen Kinderarbeit

Kinderarbeit steigt weltweit an

(12.06.2023) Nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation steigt seit 20 Jahren die Kinderarbeit weltweit wieder an. 160 Millionen Kinder sind betroffen, die Hälfte arbeitet unter gefährlichen und ausbeuterischen Bedienungen. Anlässlich des Welttags gegen Kinderarbeit am Montag wird von Vertretern der Initiative "Kinderarbeit stoppen" eine Petition für ein stärkeres EU-Lieferkettengesetz gegen Kinderarbeit an Justizministerin Alma Zadić um 16:00 Uhr vor dem Ministerium übergeben.

In der Petition "Kinderarbeit stoppen: Lieferkettengesetz jetzt!" werden österreichische EU-Abgeordnete aufgefordert, sich für ein starkes europäisches Lieferkettengesetz einzusetzen, das Menschenrechte und Umweltschutz entlang der gesamten Liefer- und Wertschöpfungskette gewährleistet. Daran beteiligt ist auch die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar. Gemeinsam mit der Initiative wurde eine "Reverse Graffiti"-Aktion ins Leben gerufen. Mittels Schablonen wurde seit Wochen von Kindern in ganz Österreich der Schriftzug "Kinderarbeit stoppen" auf Gehsteigen und Mauern sichtbar gemacht - nicht mit Spraydosen, sondern indem die Fläche von Schmutz gesäubert wird.

Am 1. Juni sprach sich das EU-Parlament in einer Abstimmung für ein verhältnismäßig strenges Lieferkettengesetz aus. Unternehmen müssten demnach verbindlich gegen Missstände wie Kinderarbeit und andere Menschenrechtsverletzungen oder Umweltzerstörung in ihren Liefer- und Wertschöpfungsketten vorgehen. Nun stehen weitere Verhandlungen zum EU-Lieferkettengesetz zwischen dem EU-Parlament und den Mitgliedsländern bevor. Dabei sei es wichtig, dem Lobbydruck von Unternehmensverbänden standzuhalten, so die Initiative "Kinderarbeit Stoppen".

"Unser Wohlstand darf nicht auf Ausbeutung anderer basieren!", so Reinhard Heiserer, Geschäftsführer der österreichischen Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt, in einer Aussendung. Kinderarbeit verletze grundlegende Rechte der Kinder und beraube sie ihrer Zukunft, so Heiserer. Zu den gesundheitlichen Schäden und seelischen Verletzungen komme der fehlende Schulbesuch. Ohne Ausbildung sei es den Kindern unmöglich, der Armut zu entkommen. Kinderarbeit finde in den verschiedensten Formen statt. Neben Kleingewerbe- und Industriebetrieben arbeiten Kinder auch im Bergbau und in der Textilindustrie. Rund 70 Prozent seien in der Landwirtschaft tätig.

Heiserer warnt: "Kinderarbeit hat still und heimlich längst unsere eigenen Haushalte erobert". Insgesamt befänden sich 159 Produkte aus 87 Ländern bzw. Regionen auf der "list of goods", einer vom US-amerikanischen Bureau of International Labor Affairs (ILAB) jährlich veröffentlichten Auflistung jener Güter, in denen Kinderarbeit stecke. "Da heißt es für alle, auch das eigene Konsum- und Einkaufsverhalten zu hinterfragen bzw. auf die Herkunft der Produkte sowie auf Gütesiegel des fairen Handels zu achten", so Heiserer.

Europa habe als zweitgrößter Wirtschaftsraum der Welt die Verantwortung, dass unser Konsum nicht zur Ausbeutung von Kindern weltweit führe, so Monika Vana, Delegationsleiterin der österreichischen Grünen im Europaparlament und Barbara Neßler, Kinder- und Jugendsprecherin der Grünen im Parlament, in einer Pressemitteilung. Es brauche gesetzliche Rahmenbedienungen, um der Kinderarbeit ein Ende zu setzen. "Verbraucher und Verbraucherinnen sollen darauf vertrauen können, dass in Zukunft keine Produkte mehr im Regal stehen, die Mensch oder Umwelt ausbeuten", so Vana. Auch Neßler begrüßt die Initiativen auf EU-Ebene: "Die körperliche wie auch psychische Gesundheit der Kinder wird dabei für den Profit Weniger mit Füßen getreten. Das darf im 21. Jahrhundert nicht mehr möglich sein".

Auch die SPÖ forderte ein Lieferkettengesetz auf österreichischer und europäischer Ebene, "damit Unternehmen endlich Verantwortung für die kinderarbeitsfreie Herstellung ihrer Produkte übernehmen müssen", wie SPÖ-Bereichssprecherin für globale Entwicklung, Petra Bayr, am Montag anlässlich des Internationalen Tags gegen Kinderarbeit mitteilte.

Die "Arbeitsgemeinschaft Rohstoffe", ein Bündnis mehrerer österreichischer NGOs, fordert ebenfalls "eine Rohstoffwende und ein starkes Lieferkettengesetz". Ziel sei ein grundlegender Umbau der Wirtschaft, wo das Wirtschaftswachstum nicht mehr auf die Kosten von Mensch und Umwelt gehe.

(apa/makl)

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