Iran: Flugzeugcrash
"Ermittlungen abwarten"
(08.01.2020) Tragödie im Iran: Bei einem Flugzeugabsturz der Linie Ukraine International Airlines sind 176 Menschen um Leben gekommen. Laut iranischen Medien ist die Boeing 737 kurz nach dem Start in der Gegend der Stadt Parand in der Provinz Teheran abgestürzt. Die Maschine sei in Flammen aufgegangen.
Der US-Hersteller Boeing reagiert auf den Crash der Boeing 737: "Uns sind die Medienberichte aus dem Iran bekannt und wir tragen gerade mehr Informationen zusammen", twittert das Unternehmen. Der Flugzeugbauer war nach dem Absturz von zwei Mittelstreckenjets des Typs 737 Max in eine tiefe Krise geraten.
Zunächst ist von mehr als 160 Passagieren bzw. rund 170 bis 180 Menschen an Bord die Rede gewesen. Der Absturz, der nach neuesten Angaben allen 176 Menschen an Bord das Leben gekostet hat, sei der erste tödliche Unfall der von Kiew aus operierenden Linie Ukraine International Airlines gewesen.
Jetzt heißt es, die Ermittlungen abzuwarten. Die iranische Luftfahrtbehörde spricht von einem technischen Fehler. Ein Triebwerksdefekt soll die Ursache für den Absturz gewesen sein. Hinweise auf einen Terrorakt oder einen Raketenangriff gebe es nicht. Iranischen Medien zufolge hatte die Crew des Fluges nach Kiew vor dem Unglück keinen Notruf abgesetzt. Verschiedene Medien spekulieren allerdings über einen versehentlichen Abschuss seitens des Iran. Hintergrund ist die aktuelle angespannte Situation in dem Land.
Dieser Clip soll den schrecklichen Absturz zeigen: Die Maschine sei in Brand geraten, so der Chef der iranischen Rettungskräfte im TV.
In Kiew ist ein Krisenstab einberufen worden.
Flüge gestrichen
Aufgrund der aktuellen Lage im Irak und im Iran haben mehrere europäische Fluglinien ihre Flüge in diese Länder gestrichen. Austrian Airlines habe zur Sicherheit die heutige Rotation nach Erbil im Nordirak und retour gestrichen, heißt es. Die Lufthansa hat den geplanten Flug von Frankfurt in die iranische Hauptstadt Teheran gecancelt.
Ein Sprecher der AUA-Mutter Lufthansa sagt, die Lufthansa halte sich an die Sperrung des dortigen Luftraums: "Wir überfliegen derzeit weder Iran noch Irak." Auf wie viele andere Lufthansa-Flüge sich dies auswirke, kann das Unternehmen noch nicht sagen. Auch Air France überfliegt den Luftraum von Iran und Irak nicht mehr, teilt ein Sprecher der Fluggesellschaft mit.
(mt/ 08.01.20)