Kampf gegen Zigarettenstummel
Tabakindustrie soll Frankreich zahlen
(11.08.2021) Viele Franzosen schnippen ihre Zigarette achtlos weg, so dass jährlich 23,5 Milliarden Kippen auf den Straßen und in der Natur landen. Dieser Unsitte sagt das Umweltministerium in Paris nun den Kampf an, indem es die Hersteller in die Pflicht nimmt. Ein vergangenes Jahr verabschiedetes Kreislauf- und Antiverschwendungsgesetz schreibt ihnen vor, sich um den Verbleib ihrer Produkte nach deren "Lebensende" zu kümmern.
Konkret soll die Tabakindustrie pro Jahr 80 Millionen Euro zur Beseitigung der Kippen und für Sensibilisierungskampagnen beisteuern. Dabei hat das Ministerium ein konkretes Ziel vor Augen: Binnen sechs Jahren soll die Kippenflut um mindestens 40 Prozent schrumpfen. Erreicht werden soll dies auch übers Verteilen von Taschenaschenbechern, mehr reine Zigaretten-Mülleimer sowie neue Sammel- und Recyclingsysteme für die "Megos", wie die Kippen umgangssprachlich auf Französisch genannt werden.
Nach der jüngsten EU-Statistik liegt der Raucheranteil in Frankreich bei 22,4 Prozent der Bevölkerung. In Österreich rauchen rund 21 Prozent.
(APA/CD)