Kampf um Shifa-Spital

Hamas töten Zivilisten schützen

(28.03.2024) Kein Osterfrieden? Es scheint nicht daraus zu werden. Die heftigen Kämpfe im Bereich des Shifa-Krankenhauses in Gaza gehen nach Angaben der israelischen Armee weiter. "Rund 200 Terroristen sind im Bereich des Krankenhauses seit Beginn der Aktivität ausgeschaltet worden", teilte das Militär am Donnerstag mit. In den letzten 24 Stunden hätten "Terroristen von dem Notfallmedizin-Gebäude des Shifa-Krankenhauses aus und von außerhalb auf israelische Truppen geschossen".

Die Armee beschrieb den Einsatz als präzise, Schaden an Zivilisten, Patienten, medizinischen Teams und medizinischer Ausrüstung werde verhindert. Zivilisten, Patienten und Gesundheitsteams seien in alternative medizinische Anlagen gebracht worden, die von der Armee eingerichtet worden seien. Die Armeeangaben konnten derzeit nicht unabhängig überprüft werden.

Die Organisation Euro-Med Human Rights Monitor warf Israels Armee dagegen vor, sie habe bei dem Einsatz in Shifa Zivilisten gezielt getötet, darunter auch Kinder. Palästinensische Medien berichteten am Donnerstag, ein Journalist des Hamas-nahen Radiosenders Saut Al-Quds sei im Spital von Soldaten erschossen worden. Auch diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Israel wirft der islamistischen Hamas vor, medizinische Einrichtungen systematisch für militärische Zwecke zu missbrauchen. Die Hamas weist dies zurück. Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde teilte am Donnerstag mit, binnen 24 Stunden seien 62 Palästinenser im Gazastreifen getötet und 91 weitere verletzt worden. Damit sei die Zahl der seit Kriegsbeginn vor einem halben Jahr getöteten Palästinenser in dem Küstenstreifen auf 32 552 gestiegen, die Zahl der seitdem Verletzten betrage fast 75 000. Diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Gewalt erzeugt Krieg und Krieg wieder Gewalt, ein ewiger Kreislauf in dieser Welt. So kann und wird es niemals Frieden geben.

Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1.200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober vergangenen Jahres in Israel verübt hatten. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Angesichts der hohen Zahl ziviler Opfer und der katastrophalen Lage im Gazastreifen steht Israel international immer stärker in der Kritik. Am vergangenen Montag forderte der UNO-Sicherheitsrat in einer Resolution, die die mit Israel verbündeten USA durch ihre Enthaltung möglich gemacht hatten, erstmals eine "sofortige Waffenruhe" im Gazastreifen.

(fd/apa)

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