"Kampfhund": Darf man das sagen?
(12.04.2018) Darf man überhaupt “Kampfhund“ sagen? Nach den beiden tödlichen Beißattacken in Deutschland regen sich viele User über den von den Medien verwendeten Begriff auf. Tatsache ist aber, dass viele Listenhunde-Rassen tatsächlich ursprünglich für den Kampf gezüchtet worden sind.
Wir haben dazu auch Experten interviewt...
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Natürlich sind diese Rassen keine Killer-Maschinen und auch nicht von Grund auf böse oder aggressiv. Sie werden aber per Gesetz als potenziell gefährlich eingestuft, daher stehen sie auf der Liste.
"American Staffordshire"-Züchter Alex Ecker:
"Der Pit Bull ist für das 'Bullbaiting' gezüchtet worden. Da hat man die Hunde gegen Bullen kämpfen lassen. Man hat die Rasse aber auch sehr oft dafür verwendet, dass sie auf Kinder aufpassen. Und in den richtigen Händen sind sie absolute Familienhunde."
Darf man jetzt also "Kampfhund" sagen?
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Die Bezeichnung "Kampfhund" ist für Listenhunde offiziell zulässig. Die Züchter haben mit dieser Bezeichnung aber keine Freude, sagt Ecker:
"Kampfhunde sind Hunde, die tatsächlich für den Hundekampf verwendet werden. Das passiert leider noch immer in Osteuropa. Bei uns in Österreich aber nicht. Daher finde ich den Begriff auch nicht passend."
Doch was macht denn die Rassen dann so potenziell gefährlich, dass sie auf der Liste stehen? Auch hier haben wir nachgefragt...
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Der Unterschied zu anderen Rassen liegt in der Beißkraft. Die ist enorm, sagt Hundetrainer Sascha Steiner:
"Da stecken wirklich mehrere Tonnen dahinter. Hinzu kommt die Beiß-Sperre. Wenn so ein Hund einmal zubeißt, dann lässt er nicht mehr los. Und wenn in der Erziehung Fehler passieren und es eben dann mal zu einem Zwischenfall kommt, dann ist es natürlich ein Unterschied, ob so eine Rasse zubeißt, oder eine andere."
Steiner betont aber, dass auch er mit dem Begriff "Kampfhund" keine Freude hat und auch noch nie ein Problem mit einem Listenhund gehabt hat.
Doch welche Rassen stehen denn überhaupt auf der Liste?
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In Österreich stehen diese Rassen auf der Liste (wobei es in den einzelnen Bundesländern Unterschiede gibt):
• Pit-Bull / Pitbullterrier
• American Staffordshire Terrier
• Staffordshire Terrier
• Rottweiler
• Mastiff
• Bullmastiff
• Argentinischer Mastiff
• Bullterrier
• Bandog
• Ridgeback
• Dogo Argentino
• Dogue de Bordeaux
• Fila Brasileiro
• Mastin Espanol
• Mastino Napoletano
• Tosa Inu
Die gute Nachricht: Hunde beißen weniger oft als früher...
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Beispiel Oberösterreich: Dort hat die Anzahl der Hundebisse stark abgenommen. Vor zehn Jahren sind bei 56.850 gemeldeten Hunden insgesamt 322 Bisse angezeigt worden. Im Vorjahr sind es bei 74.446 gemeldeten Hunde 206 Bisse gewesen. Die meisten Attacken gehen auf das Konto von Schäferhunden und Collies. Auch Pinscher und Schnauzer liegen noch vor Rottweilern und Terriern.