Update: Güterzug-Crash
Grundwasserverseuchung!
(20.01.2023)
Update zum Güterzug-Crash in Kärnten! - der dürfte auch gravierende Folgen für die Umwelt haben.
Zwei Güterzüge sind Freitagfrüh am Bahnhof Fürnitz (Bezirk Villach-Land) zusammengestoßen und in Brand geraten. 250 Feuerwehrleute standen im Einsatz, am späten Vormittag war das Feuer gelöscht. Nicht nur der Schaden an der Infrastruktur ist laut ÖBB enorm, es sind auch bis zu 80.000 Liter Kerosin, das transportiert wurde, ausgelaufen, ins Erdreich und auch ins Grundwasser gelangt. Das Trinkwasser sei nicht beeinträchtigt, es werde anderswo bezogen, so das Land Kärnten.
Einer der beiden Triebfahrzeugführer wurde bei dem Unfall leicht verletzt und ins Krankenhaus gebracht, der zweite erlitt einen Schock, teilten die ÖBB mit. Wegen des ausgelaufenen Kerosins muss nun Erdreich abgetragen werden. Wie viel Kerosin ins Grundwasser gelangt ist oder wie groß die beeinträchtigte Fläche ist, sei noch unklar, sagte Gerd Kurath vom Kärntner Landespressedienst in einer Videokonferenz mit Journalisten. Weil sich das Kerosin im Grundwasser langsam ausbreite, werde auch über das Wochenende gearbeitet. Aus Nutzwasserbrunnen in dem Bereich, die normalerweise industriell genutzt werden, darf nun kein Wasser bezogen werden. Für Menschen bestehe keine Gefahr, wurde betont. Für die nächsten Wochen ist ein Grundwassermonitoring geplant. Seitens der ÖBB hieß es, bis zu 50 Mitarbeiter seien vor Ort mit den Aufräumarbeiten beschäftigt, der Fokus liege auf der Dekontaminierung des Erdreichs und dem Abpumpen des noch verbliebenen Kerosins aus den Wagen.
Der Unfall hatte sich um 4.25 Uhr ereignet. Ein 36-jähriger deutscher Triebfahrzeugführer lenkte einen Güterzug auf der Fahrtstrecke von Thörl-Maglern kommend in Richtung Villach, zum gleichen Zeitpunkt kam ihm ein 45-jähriger Triebwagenführer mit einem Güterzug entgegen. Aus vorerst ungeklärter Ursache prallte der Zug, der von dem Deutschen gelenkt wurde, gegen die hinteren fünf, mit Kerosin gefüllten Waggons des 45-Jährigen.
Durch den Zusammenstoß entgleisten zwei Triebfahrzeuge, durchbrachen eine angrenzende Lärmschutzwand und blieben auf dem Parkplatz eines Wohnblocks liegen. Am Parkplatz wurden drei dort abgestellte Autos beschädigt. Der 36-Jährige wurde verletzt und war in seinem Führerhaus eingeschlossen. Er wurde von den Feuerwehren unter Einsatz schweren Gerätes befreit. Bei dem Zusammenstoß entzündete sich die Ladung der Waggons beziehungsweise entzündeten sich die Waggons selbst. Das Kerosin selbst habe nicht gebrannt, so die ÖBB.
(FJ/APA)