Kein Schwangerschaftsabbruch!

Vorarlberg im Mittelalter?

(20.09.2023) Die Kirche und viele Bürger:innen sind weiterhin gegen Schwangerschaftsabbrüche, zumindest im Spital! Anders als in den meisten anderen Bundesländern werden in Vorarlbergs Spitälern keine Abtreibungen angeboten. Einzige Anlaufstelle ist ein Bregenzer Privatarzt, der vor dem Pensionsantritt steht. Dass als Übergangslösung doch ein Anbau des Bregenzer Krankenhauses für Schwangerschaftsabbrüche genutzt werden sollte, hat für große öffentliche Aufregung gesorgt. Diese Pläne sind nun abgeblasen, Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) ist auf der Suche nach Räumlichkeiten.

80 Demonstranten

Das Vorhaben, Abtreibungen im Spitalsanbau durchzuführen, hat etwa zu einer Petition an Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) mit rund 5.900 Unterschriften geführt. Zu Wochenbeginn demonstrierten rund 80 Personen vor dem LKH Bregenz. Auch Bischof Benno Elbs äußerte sich ablehnend. "Ein Spital ist nur ein Ort für das Leben", sagte er.

Abtreibungen im Personalwohnheim?

Den Überlegungen des Landes zufolge sollen Abtreibungen zukünftig im Personalwohnheim neben dem Bregenzer Landeskrankenhaus stattfinden. Bis diese Lösung umgesetzt werden kann, wird allerdings noch ein Jahr vergehen. Wo nach der Pensionierung des Bregenzer Privatarzts, der Ende des Jahres seine Praxis zusperren wird, Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen werden, ist noch offen. "Wir suchen nach Räumlichkeiten, es zeichnet sich eine Lösung ab. Es ist aber noch zu früh, diese auch zu benennen", sagte Rüscher gegenüber Vorarlberger Medien am heutigen Mittwoch. Das Personal jedenfalls stehe bereit.

(fd/apa)

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