Kein Türkisch bei Führerscheinprüfung
(21.07.2018) Große Aufregung gibt es im Netz über den Vorschlag von FPÖ-Verkehrsminister Norbert Hofer. Der möchte ja die türkische Sprache bei der theoretischen Führerscheinprüfung ab dem kommenden Jahr abschaffen. In Zukunft soll man die Prüfung dann nur noch auf Deutsch, Kroatisch, Slowenisch und Englisch ablegen können. Hofer spricht vom Anreiz, Deutsch zu lernen. Zudem seien die Übersetzungskosten zu hoch.
Kritik kommt von Verkehrsexperten: Beim ARBÖ spricht man von einer hochpolitischen Entscheidung. Beim ÖAMTC sieht man die Verkehrssicherheit beeinträchtigt. Auch wenn von den knapp 300.000 Prüfungen im letzten Jahr, nur rund 3.600 auf Türkisch absolviert wurden.
ÖAMTC-Chefjurist Martin Hoffer:
"Bei der Führerscheinprüfung soll man niemanden zur Integration zwingen, sondern ihm die Verkehrssicherheit und das Verstehen der Zusammenhänge näher bringen. Wir haben ja nichts davon, wenn jemand irgendwelche deutschen Floskeln auswendig lernt und dann einfach irgendetwas ankreuzt. Es geht darum, dass man sich inhaltlich damit auseinandersetzt. Und wer Deutsch nicht ausreichend beherrscht, der soll lieber in seiner Muttersprache für den Führerschein lernen und dann auch die Prüfung darin ablegen. Verweigern kann man ihm die Führerscheinprüfung nicht, dann muss man der Person nämlich einen Dolmetscher zur Seite stellen und da können dann ganz andere Probleme aufkommen."
Das Kuratorium für Verkehrssicherheit will abwarten, wie sich die Maßnahme auswirkt.