Kennzeichnung in Kantinen

Startet ab heute

(01.09.2023) Ab heute, Freitag, gilt in Österreich die verpflichtende Herkunftskennzeichnung in Großküchen. Der Ursprung bestimmter Lebensmittel muss dann sichtbar auf den Menüplänen ausgeschildert sein. Die Dimension ist durchaus beträchtlich, werden hierzulande doch täglich rund 2,2 Millionen Speisen in Kantinen ausgegeben. Nicht vorgesehen ist weiter eine verpflichtende Kennzeichnung von Lebensmitteln in der Gastronomie.

Die Regelung gilt für alle öffentlichen und privaten Kantinen. Damit müssen sowohl sämtliche Betriebskantinen als auch Gesundheits- und Bildungseinrichtungen zu erkennen geben, woher bestimmte Speisen stammen. Laut Landwirtschaftsministerium ist künftig der Ursprung von Fleisch (Rind, Schwein, Geflügel, Schaf, Ziege und Wild), von Milch und Milchprodukten (unter anderem Butter, Käse und Topfen) sowie von Eiern anzugeben.

Verpflichtend ist die Ausschilderung in einer transparenten Form, etwa durch einen Aushang oder einer Angabe in der Speisekarte. Kontrollieren soll das die jeweilige Lebensmittelaufsicht der Länder, bei mehrfachen Verstößen droht nach Angaben des Ministeriums eine Verwaltungsstrafe.

Wie der Verein Nachhaltige Tierhaltung Österreich (NTÖ) vorrechnet, stammen derzeit gut 70 bis 80 Prozent des in der Gemeinschaftsverpflegung zum Einsatz kommenden Schweinefrischfleischs aus Österreich. Bei Rindfleisch beträgt der Wert gut 80 Prozent, bei Geflügel sind es nur 10 Prozent. Bei Eiern würden immerhin 70 Prozent aus österreichischer Produktion verwertet. Insbesondere bei Rindfleisch sei der Selbstversorgungsgrad in Österreich hoch. Der Bedarf in der öffentlichen Verpflegung könne damit gedeckt werden, schreibt der Verein in einer Mitteilung. Auch bei Schweinefleisch wäre dies den Angaben zufolge möglich.

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) erwartet sich von der Umsetzung eine höhere Transparenz für die Leistung der heimischen Bäuerinnen und Bauern, wie er am Freitag in einer Aussendung betonte. Einen "Gewinn" für Konsumentinnen und Konsumenten ortet darin wiederum Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). Mit der Kennzeichnung ermögliche man eine bewusste Entscheidung hin zu österreichischen Lebensmitteln. Mit Zustimmung reagierten auch der ÖVP-Bauernbund sowie die Initiative "oekoreich", die die "Mauer des Schweigens" zur Herkunft österreichischer Lebensmittel bröckeln sieht.

In Wirtshäusern wird es eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung in naher Zukunft jedoch weiter nicht geben. Zwar hatte ein Skandal um Hendlfleisch zuletzt die Debatte darüber aufflammen lassen, unter Gastronomen stößt die Idee jedoch großteils auf wenig Gegenliebe. Sie verweisen auf den bürokratischen Zusatzaufwand, der damit einhergehen würde. Zudem gibt es auch innerhalb der ÖVP keinen Konsens.

Für ein eine entsprechende Ausweitung sprachen sich zuletzt SPÖ und Grüne sowie die Landwirtschaftskammer und Tierschutzorganisationen aus. Auch die Umweltschützer von Greenpeace sowie WWF oder die Initiative Land schafft Leben drängten am Freitag in Aussendungen auf eine Kennzeichnung in der Gastronomie. Der Verein Nachhaltige Tierhaltung Österreich verwies darauf, dies schon seit 2017 zu fordern. Dieser setzt sich unter anderem aus den Verbänden ARGE Rind, Rinderzucht Austria, dem Verband Österreichischer Schweinebauern (VÖS), sowie der Geflügelwirtschaft Österreich zusammen.

Was bereits jetzt gilt: Gastronomiebetriebe, die freiwillig mit Angaben zur Herkunft ihrer Produkte werben, müssen nachweisen können, dass ihre Angaben tatsächlich zutreffen.

(MK/APA)

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