Kind in Hundebox: Prozess
Mutter vor Gericht
(26.02.2024) Prozess um den in eine Hundebox gesperrten und fast zu Tode gequälten Buben aus dem Waldviertel. Die Mutter des heute 13-Jährigen muss sich am Landesgericht Krems unter anderem wegen versuchten Mordes verantworten. Die 33-Jährige soll ihren Sohn monatelang geschlagen, gefesselt, geknebelt und ihn wiederholt über Stunden in eine Hundebox eingesperrt haben. Zudem soll sie das Kind hungern lassen haben. Im November 2022 soll sie ihn dann bei geöffnetem Fenster immer wieder mit eiskaltem Wasser übergossen haben. Der Bub hatte nur mehr eine Körpertemperatur von 26,8 Grad und ist im Koma gelegen.
Weitere Anklagepunkte sind Quälen oder Vernachlässigen unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen und Freiheitsentziehung. Einer mutmaßlichen Komplizin wird fortgesetzte Gewaltausübung angelastet. Zudem wird jeweils die Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum beantragt.
Die Mutter bestreitet laut Verteidigerin Astrid Wagner den Vorwurf des versuchten Mordes. Die Mitangeklagte wird sich nicht schuldig bekennen, sagte ihr Rechtsanwalt Sascha Flatz am Montag auf APA-Anfrage.
Die Mutter soll die Tat "unter dem Einfluss einer sich bei ihr entwickelnden schweren Geisteskrankheit begangen" haben, bei ihrer Komplizin lägen "hoch pathologische" Tendenzen vor, wie auch die "Krone" berichtete. Laut dem psychiatrischen Gutachten sind beide Frauen zurechnungsfähig, aber gefährlich. Weitere Taten seien zu befürchten. Die Staatsanwaltschaft beantragt daher zusätzlich zur Strafe eine Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum nach Paragraf 21, Absatz 2 Strafgesetzbuch.
(apa/mc)