Kinder unter Leistungsdruck
Druck kommt von Schulen
(14.08.2025) Bald beginnt die Schule wieder - neue Umfragen ergeben, dass Kinder und Jugendliche vermehrt unter Leistungsdruck leiden. Insgesamt wurden 14.000 Kinder und Jugendliche aus 138 Schulen in acht Bundesländern zu dem Thema befragt. Die Umfrage wurde von der Initiative "Mental Health Days" durchgeführt. Die Mehrheit hat angegeben, dass ihnen der Leistungsdruck zu schaffen macht. 49,7 Prozent und somit fast die Hälfte der Befragten strebt nach Perfektion.
Die Schule macht Druck
Am Donnerstag wurden die Zahlen und Ergebnisse der "Mental Health Days" von Initiator Golli Marboe präsentiert. Er stellt die Frage, ob Perfektionismus "Gift für die Psyche" sei. Der oder die Beste zu sein, sei auf Dauer nicht aushaltbar, meint Barbara Haid, Präsidentin des Österreichischen Bundesverbands für Psychotherapie (ÖBVP). Auch mit Niederlagen müsse umgegangen werden.
Die Ergebnisse der Umfragen sind eindeutig: Die befragten Kindern und Jugendlichen nennen die Schule als Grund für den Druck mit 6.163 Nennungen am häufigsten. Die Noten werden 551 Mal genannt. Erstaunlich hoch ist auch die Nennung der Erziehungsberechtigten (1.174 Mal).
Lehrerinnen und Lehrer nennen das Problem von Leistungsdruck 727 Mal von 2.514 gültigen Antworten. Mobbing wurde 444 Mal genannt. Doch viel problematischer wird die Handysucht angesehen (1.023 Nennungen). Handyfreie Zonen sind deshalb im Schulbereich erlassen worden. Ein Zusammenhang zwischen Leistungsdruck und das verwenden von Handy und Social Media wurde festgestellt. Auch die Eltern haben diese drei Problematiken unter ihren Top 3 genannt.
Zur Förderung der "Mental Health Days" wurde ein österreichweites Präventionsprogramm ins Leben gerufen. Seit seinem Start im Jahr 2022 fanden die Aktionstage in mehr als 200 Schulen statt, inzwischen wurden 150.000 junge Menschen in acht Bundesländern erreicht. Zukünftig soll mehr Personal in Schulpsychologie und Schulsozialarbeit einsetzen. Außerdem sollen auch Präventionsprogramme ausgebaut werden, sowie verpflichtende "Exit-Gespräche" geführt werden, wenn bei Kindern oder Jugendlichen der Schulabbruch droht .
Das Ziel der "Mental Health Days" ist es, bis zum Jahr 2030 alle rund 2.500 Schulen der Sekundarstufe 1 und 2 in Österreich erreicht zu haben. Etwa acht Millionen Euro brauche das Projekt für den Vollausbau, appellierte Initiator Golli Marboe.
(LS/APA)