Kluft zwischen Brutto und Netto

Österreich: Zu hohe Steuern?

(10.12.2025) „Zwischen Brutto und Netto klafft eine riesige Lücke“, schreibt die Kronen Zeitung – und trifft damit einen Nerv. Österreichs Arbeitnehmer tragen im internationalen Vergleich weiterhin eine der höchsten Abgabenlasten. Nicht nur Steuern, auch die Lohnnebenkosten drücken schwer auf Beschäftigte und Unternehmen. Ökonominnen und Ökonomen fordern daher: Entlastung jetzt – für Mitarbeiter und Betriebe.

Österreich auf Platz 5 bei Lohnnebenkosten

Laut Kronen Zeitung liegt Österreich bei den Lohnnebenkosten innerhalb der EU auf dem „unrühmlichen Platz 5“. Unternehmen zahlen im Schnitt 29,6 Prozent zusätzlich auf den Bruttolohn – Kosten, die den Faktor Arbeit massiv verteuern.

Ein Beispiel zeigt die Dimensionen deutlich:

  • 4.000 Euro brutto pro Monat
  • 72.500 Euro Kosten für den Arbeitgeber pro Jahr
  • Davon 16.500 Euro Lohnnebenkosten
  • Auf dem Lohnzettel bleiben 56.000 Euro brutto
  • Nach SV, Umlagen und 7.100 Euro Lohnsteuer:
  • 38.800 Euro netto

„Am Ende bleibt ein Netto von 38.800 Euro“, erklärt Dénes Kucsera vom Thinktank Agenda Austria im Gespräch mit der Krone.

Besonders teuer für Arbeitgeber ist die Pensionsversicherung mit 12,55 Prozent, gefolgt von Kranken- und Arbeitslosenversicherung.

Wo Entlastung machbar wäre

Wenngleich viele Abgaben sozialstaatliche Leistungen sichern, sieht die Kronen Zeitung besonders bei jenen Beiträgen Potenzial, die „leichter eingespart oder budgetär übernommen werden könnten“.

Dazu zählen etwa:

  • Familienlastenausgleichsfonds (FLAF): 2.000 Euro
  • Kommunalsteuer: 1.680 Euro
  • WKO-Umlage 2: 202 Euro
  • Wohnbauförderungsbeitrag: 240 Euro
    (In Wien steigt dieser 2026 für Arbeitgeber und Arbeitnehmer um 50 %.)

Im Regierungsprogramm steht bereits die Abschaffung des FLAF-Beitrags – künftig soll er aus dem Staatshaushalt finanziert werden. Dafür wären allerdings rund 7 Milliarden Euro jährlich nötig.

Ökonomin Monika Köppl-Turyna betont gegenüber der Kronen Zeitung:
„Eine Senkung finanziert sich teilweise von selbst, da dank mehr Beschäftigung auch die Einnahmen steigen.“

Kammern sitzen auf Milliardenreserven

Spannend ist ein weiterer Ansatz, den Kucsera ins Spiel bringt: Die Kammern verfügen über enorme Rücklagen.

  • Wirtschaftskammer: 2 Milliarden Euro
  • Arbeiterkammer: 600 Millionen Euro

„Die Arbeiterkammer und die Wirtschaftskammer kommen dank der riesigen Rücklagen zwei Jahre ohne Einnahmen aus“, zitiert die Kronen Zeitung den Agenda-Austria-Experten. Sollten die Pflichtbeiträge gekürzt oder ausgesetzt werden, könnten die Kammern ihre Aufgaben zumindest zeitweise trotzdem erfüllen. Nach zwei Jahren wäre jedoch klar, ob Beiträge steigen oder Umlagen dauerhaft entfallen.

Wer profitiert von einer Senkung?

Laut Köppl-Turyna profitieren nicht nur Unternehmen:
„Sinkende Lohnkosten werden sehr wohl an die Beschäftigten weitergegeben – kurzfristig zu einem Viertel bis zur Hälfte.“ Heißt: Mehr Spielraum für Betriebe, höhere Löhne für Mitarbeiter, Entlastung für Familien und eine Stärkung des Wirtschaftsstandorts. Die Kronen Zeitung bringt es auf den Punkt: Österreicher entlasten – und Wirtschaft ankurbeln.

(fd/krone)

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