Konkurs: Wiener Kaufhaus Lamarr

nächste Signa-Pleite

(02.02.2024) Die Zukunft des aktuell wohl prominentesten Rohbau Wiens ist mit dem heutigen Tag noch ungewisser. Die Projektgesellschaft des geplanten Kaufhauses Lamarr auf der Wiener Mariahilfer Straße hat am Freitag die Eröffnung eines Konkursverfahrens beim Handelsgericht Wien eingebracht, gaben die Gläubigerschützer AKV, Creditreform und KSV1870 bekannt. Durch die Insolvenz des Signa-Flagschiffes Signa Prime Selection sei die Finanzierung der Baufertigstellung nicht mehr gesichert.

Die nun insolvente Signa-Projektgesellschaft "Mariahilfer Straße 10-18 Immobilien GmbH" schuldet Banken laut Gläubigerschützern 260 Mio. Euro und Lieferanten 16,5 Mio. Euro. In Summe sind etwa 77 Gläubiger betroffen. Zudem ist die Liegenschaft mit einem Pfandrecht von 390 Mio. Euro belastet. Dieses liegt bei der Bank Austria (295 Mio. Euro) und der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (95 Mio. Euro).

Das Unternehmen aus dem Hause Signa rund um den Tiroler Investor Rene Benko wurde 2021 gegründet und hatte die Errichtung und Entwicklung eines großen Kaufhauses samt Hotel zum Ziel. Zuvor stand an dieser Adresse der Flagship-Store der Möbelkette Leiner, das oberste Stockwerk bewohnte der frühere Kika/Leiner-Eigentümer Herbert Koch mit seiner Familie.

Im Frühjahr 2025 hätte das mehrstöckige Kaufhaus, das nach der aus Wien stammenden Hollywooddiva und Erfinderin Hedy Lamarr benannt ist, eröffnet werden sollen. Mit den Signa-Pleiten ist es um das Projekt immer ruhiger geworden, seit Dezember stehen die Bauarbeiten faktisch still. Im Juni 2023 war der Rohbau fertig gestellt worden und Signa lud Medienvertreter noch zu einem Dachgleichen-Pressetermin ein.

(mt/apa)

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