Korinna Schumann gibt Auto ab

(07.05.2025) Nach anhaltender Kritik an der Dienstwagenpolitik der Bundesregierung kommt es zu ersten Reaktionen: Sozialministerin Korinna Schumann verzichtet auf eines ihrer beiden Dienstfahrzeuge, wie die "Krone" heute berichtet. Die Limousine wird künftig von Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig genutzt. Das nennen wir, vorbildliche Vorbildwirkung!

Die Diskussion war durch Enthüllungen rund um die Fahrzeugflotte der Regierungsmitglieder in Gang gekommen. Besonders in den Fokus geriet dabei die Sozialministerin selbst: Sie konnte bislang zwischen zwei hochpreisigen Fahrzeugen wählen. Für Fahrten in Wien und Umgebung stand ihr ein Audi e-tron 55 zur Verfügung – mit monatlichen Leasing- und Betriebskosten von 2.222,61 Euro. Für Fahrten außerhalb des Großraums Wien nutzte sie einen Audi A8 60 TFSI e quattro lang, dessen monatliche Kosten bei 719,51 Euro liegen. Entbrannt war die Diskussion aufgrund der Autowahl von Staatssekretär Josef Schellhorn.

Zur Einordnung: Ministerin Schumann verantwortet zwei umfangreiche Ressorts und hat daher die Dienstwagen ihrer beiden Vorgänger übernommen. Dennoch sorgt der Umfang ihres Fuhrparks – insbesondere angesichts der angespannten Haushaltslage – für öffentliche Diskussionen.

Zudem steht auch Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) in der Kritik. Sein Dienstwagen, ebenfalls ein Audi e-tron 55, soll deutlich niedrigere Kosten verursachen als das baugleiche Modell von Schumann. FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz bezeichnet die Angaben Bablers als „falsch, irreführend und eine bewusste Täuschung der Steuerzahler“. Die FPÖ kündigte eine parlamentarische Anfrage zu dem Thema an.

Die Debatte um Transparenz und Verhältnismäßigkeit beim Regierungseigentum ist damit noch nicht beendet – doch erste Konsequenzen werden nun gezogen, zumindest freiwillig, von Korinna Schumann, die eines der beiden Autos zurückgibt.

(fd)