Kurioser Verschwörungs-Hype
sind covid-tests verseucht?
(31.03.2021) Kurioser Verschwörungs-Hype sorgt für Wirbel: Seit Tagen wird das Internet mit Videos geflutet, die angebliche Würmer in den Corona-Masken zeigen. Verschwörungstheoretiker sind überzeugt: Das sind Morgellonen - also wurmartige Parasiten, die durch die Corona-Teststäbchen in die Haut gelangen und dort für Jucken und Kribbeln sorgen. Sind Masken und Tests etwa verunreinigt oder gar verseucht?
Mediziner geben Entwarnung: Natürlich leben keine Lebewesen auf den Covid-Teststäbchen! Kriminalbiologe Mark Benecke sieht sich unter seinem Mikroskop Proben vermeintlicher Morgellonen-Patienten an und stellt fest: Es handelt sich um eine Mischung aus Textilfasern, kleinen Pflanzenteilen, Dreck, Staub und Hausschuppen. Lebewesen sind keine zu finden.
Für ein ungeschultes Auge sei dies allerdings leicht zu verwechseln, erklärt der Experte. Bewegt man sich zu nahe an das zu untersuchende Objekt, nehmen sie die Feuchtigkeit und Wärme der Atemluft auf und bewegen sich.
Doch woher kommt das unangenehme Kribbelgefühl, über das viele klagen? Medizinisch gilt die Selbstdiagnose als eine spezielle Wahnvorstellung, genannt Dermatozosenwahn, bei dem sich Patienten einbilden, ihre Haut sei von Parasiten befallen. Begünstigt wird der Irrglaube durch Kokain- und Amphetamin-Missbrauch, aber auch durch Hirnverletzungen und Erkrankungen des zentralen Nervensystems.
Wer sich dennoch nicht davon überzeugen lässt, der kann eine Probe im Labor untersuchen lassen. Dazu einfach das vermeintliche Lebewesen mit einem durchsichtigen Klebeband auf einer Klarsichtfolie sichern, die Fundstelle einkreisen und per Post verschicken.
(SMS)