Löwen werden eingeschläfert
Zoo-Schließung in Neuseeland
(06.11.2025) Im Kamo Wildlife Sanctuary im Norden Neuseelands sorgt derzeit eine Situation für große Aufregung: Wegen finanzieller Probleme muss der Zoo schließen, und dementsprechend sollen die verbliebenen Löwen eingeschläfert werden. Zwei Raubkatzen wurden bereits am Mittwochabend getötet, die restlichen fünf sollen in den kommenden Tagen folgen.
Die Betreiberin Janette Vallance steht inzwischen stark in der Kritik, wird verbal angegriffen und bedroht – vor allem in den sozialen Medien. In den Kommentaren unter den Instagram-Posts des Zoos äußern viele Nutzerinnen und Nutzer ihren Ärger:
„Tötet die Löwen nicht!“, „Ich bin stinksauer“, „Du bist eine grausame Person – gierige Menschen, die Tiere für finanziellen Gewinn ausnutzen“ und viele weitere ähnliche Reaktionen.
Vallance erklärt, es sei eine äußerst schwierige Entscheidung gewesen, doch nach dem Verlust staatlicher Unterstützung habe es keine realistische Alternative gegeben. Die Tiere seien alt (zwischen 18 und 21 Jahre), die meisten krank, und eine Umsiedlung sei aufgrund ihres Zustands nicht mehr zumutbar. Sie bittet in den sozialen Medien um Verständnis und Respekt angesichts dieser schwierigen und heiklen Situation.
Doch es gibt noch Hoffnung
Die fünf verbliebenen Löwen – Shikira, Cleo, Abdullah, Timba und Themba – könnten möglicherweise gerettet werden. In den letzten Tagen haben sich Interessenten gemeldet, die das Gelände übernehmen und die Tiere weiter versorgen möchten. Janette Valllance bestätigt, die Angebote werden momentan sorgfältig analysiert.
Die Geschichte des Zoos
Das Kamo Wildlife Sanctuary ist schon mehrmals in den Schlagzeilen gestanden. Der rund 150 Kilometer nördlich von Auckland gelegene Raubkatzenpark wurde durch die TV-Serie "The Lion Man" bekannt. Gegründet wurde er vom Tiertrainer Craig Busch, der später wegen Tierquälerei angeklagt wurde.
In den vergangenen Jahrzehnten hat der ausschließlich auf Raubkatzen spezialisierte Park immer wieder mit finanziellen Problemen und Sicherheitsmängeln kämpfen müssen. 2009 wurde ein Pfleger von einem weißen Tiger angegriffen und getötet. Vor zwei Jahren musste zudem der einzige schwarze Leopard Neuseelands wegen einer Krankheit eingeschläfert werden und zuletzt stand das Gelände wiederholt zum Verkauf.
(apa/AVL)