Leck im AKW Kozloduy

Was bedeutet das für uns?

(15.07.2025) In Bulgarien wird der Reaktorblock 6 des Atomkraftwerks Kozloduy am Ende dieser Woche vom Netz genommen. Grund für die Abschaltung sind technische Probleme im Kühlsystem des 1000-Megawatt-Blocks. Laut dem Chef der bulgarischen Atomaufsicht, Tsanko Bachiyski, handle es sich um eine vorsorgliche Maßnahme, nicht um einen Notfall. Dennoch wirft die Störung Fragen zur Sicherheit auf – auch in Österreich.

„Das Problem ist alt“, so Bachiyski gegenüber dem bulgarischen Nationalradio. „Die Leckagen liegen im Rahmen der Norm. Es besteht keine Gefahr für die Umwelt.“

Konkret handelt es sich um ein Leck im Dampferzeuger, das in den vergangenen Jahren bereits mehrfach aufgetreten ist. Obwohl aktuell keine radioaktive Substanz ausgetreten sei, wird der Block nun repariert und später wieder hochgefahren.

Das AKW Kozloduy liegt im Nordwesten Bulgariens, rund 700 Kilometer Luftlinie von Österreich entfernt. Es ist das einzige aktive Atomkraftwerk des Landes und spielt eine zentrale Rolle in der bulgarischen Stromversorgung. Zwei der ursprünglichen Reaktorblöcke wurden stillgelegt – doch die verbleibenden Reaktoren (Block 5 und 6) sind weiterhin in Betrieb und wurden nach internationalen Standards modernisiert. Trotzdem gilt der Standort seit Jahren als umstritten. Österreichische Umweltorganisationen wie GLOBAL 2000 warnen regelmäßig vor Sicherheitsrisiken, insbesondere bei wiederkehrenden technischen Problemen wie diesem.

Was passiert, wenn es ernst wird?

Auch wenn die derzeitige Lage nicht gefährlich ist, stellen sich viele die Frage: Was wäre im Ernstfall?

🔹 Best Case – das aktuelle Szenario:

  • Das Leck bleibt klein.
  • Alle Sicherheitssysteme funktionieren.
  • Keine Freisetzung radioaktiver Stoffe.
  • Block wird repariert und wieder hochgefahren.
  • Keine Auswirkungen auf Bulgarien oder Nachbarländer.

🔻 Worst Case – bei schwerwiegendem Störfall:

  • Versagen der Kühlung oder Sicherheitsventile.
  • Austritt von radioaktivem Dampf oder Kühlmittel.
  • Abhängig von Wetter und Windrichtung könnte radioaktive Belastung auch in Österreich messbar werden.
  • Behörden würden mit der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) Strahlenbelastungen modellieren.
  • Schutzmaßnahmen könnten – je nach Intensität – von Empfehlungen für das Verbleiben in Innenräumen bis hin zu Jodtabletten-Vergabe reichen.

Derzeit gibt es keine solche Gefährdung. Auch die Internationale Atomenergieorganisation (IAEA) hat keinen Störfall gemeldet.

Österreich beobachtet aufmerksam

Das österreichische Klimaschutzministerium sowie die ZAMG verfolgen die Entwicklungen in Kozloduy genau. Im Falle eines echten Störfalls (ab Stufe 2 der INES-Skala) würden sie rasch reagieren und über Medien sowie Katastrophenschutzwarnsysteme informieren.

Kein Grund zur Panik

Das AKW Kozloduy wird vorsorglich abgeschaltet – eine verantwortungsvolle Maßnahme seitens der bulgarischen Behörden. Derzeit besteht keine Gefahr für Österreich oder andere Nachbarländer. Dennoch zeigt der Vorfall, wie sensibel das Thema Atomkraft in Europas unmittelbarer Nachbarschaft bleibt. Ein einziger Fehler kann grenzüberschreitende Folgen haben – im schlimmsten Fall auch für uns.

(fd/apa)

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